Erlösung

Erlösung wird hauptsächlich als Befreiung von der Sünde und ihrer Schuld angesehen. Da jeder Mensch ein Sünder ist, braucht auch jede Person die Erlösung. Im Alten Testament war es Gottes Absicht, durch die Erwählung des Volkes Israel die Erlösung für die ganze Menschheit zu bewirken. Da das Volk Israel aber selber immer wieder vor Gott schuldig wurde, konnte nur Er selber sein Volk und den Rest der Menschheit erlösen. Diese Erlösung wurde möglich, weil Jesus am Kreuz für die Sünden der Menschheit bezahlt hat. Wer erlöst ist, braucht keine Strafe für seine Sünden mehr zu fürchten. Erlösung und Errettung werden als Synonyme gesehen. Also wird Erlösung auch als Errettung von der Strafe – dem ewigen Tod – die auf die Sünde folgt, gesehen. Erlösung kann nicht durch eigene Werke und Verdienste erlangt werden, sondern erfolgt durch Gnade, die der Mensch durch den Glauben erlangt. Wer erlöst ist, bekommt ein neues Leben hier auf Erden geschenkt und erhält ewiges Leben in der Gegenwart Gottes. Mit der Erlösung fängt für den Christen ein Heiligungsprozess an, in dem man Sünden und schlechte Gewohnheiten ablegt und durch biblische (oder gottgewollte) Eigenschaften ersetzt, die sich in der Weltanschauung, der Mentalität, dem Denken und Handeln des Christen widerspiegeln. Während die Christen noch auf der Erde leben, ist die Erlösung mehr geistlicher Natur, obwohl sie positive praktische Konsequenzen im alltäglichen Leben hat. Die endgültige Erlösung von allem Leiden, von allem Bösen, geschieht erst, wenn der Christ durch den Tod oder die Parusie in die unmittelbare Gegenwart Gottes versetzt wird.
Hartwig Eitzen
Umfrage unter Theologiestudenten der Facultad de Teología, Sede: IBA