Bürgern Mennos, die aus verschiedenen Gründen, körperlichen oder geistigen oder auch aus Altersgründen, nicht imstande sind, ein eigenes Heim zu verwalten und ihr Leben eigenständig zu meistern, bieten verschiedene Wohnheime eine Unterkunft. Wohnheime in Menno sind: >Wohnheim Bethanien, >Wohnheim Bethsaida, >Wohnheim Siloah, >Wohnheim Sonnenstrahl sowie die >Altenheime in Menno (Altenheim Eben Ezer in Loma Plata, Altenheim Shalom in Lolita und Altenheim Paratodo).
Wohnheim Bethanien
Das Wohnheim Bethanien, auch als Gruppenheim >Loma Plata bekannt, liegt in Loma Plata neben dem Hospital an der Fred Engen-Straße. Es wurde im Februar 1987 in Betrieb genommen. Das Gruppenheim beherbergt erwachsene geistig Behinderte. Einige Bewohner arbeiten in der >Beschützenden Werkstätte oder haben eine einfache Arbeitsstelle in einem Betrieb, andere werden teilweise auf dem Hof und im Garten zur Mitarbeit herangezogen. Vom damaligen Oberschulzen Cornelius B. Sawatzky wurde eine Kommission von vier Personen als Vorstand für dieses Heim ernannt. Das Wohnheim bestand zunächst aus einem alten Wohnhaus, in dem die zentralen Funktionen wie Küche, Waschküche und Heimeltern-Wohnung untergebracht war, während die ersten Heimbewohner ein eigenes Holzhäuschen als Unterkunft mitbrachten. Anfang 1995 wurde ein solides, größeres Heim gebaut. Im Jahr 2001 wohnten hier sieben weibliche und sieben männliche Personen. Das Wohnheim wird von einem Ehepaar als Heimeltern und einigen weiblichen Angestellten Mitarbeiterinnen geführt.
Wohnheim Bethsaida
Das Gruppenheim >Lolita baute man, da es auch in >Südmenno eine Anzahl unselbstständiger und hilfsbedürftiger Leute gibt. So wurden 1991 von der Kolonieverwaltung 8 ha Land im Zentrum von Lolita für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Hier sollte ein Wohnkomplex für geistig Behinderte und daran anschließend eine Anlage für Haustiere und eine kleine Milchwirtschaft eingerichtet werden.
Im Jahre 1992 wurde von den Jungen, die hier den Friedenslehrekursus (>Bajakursus) machten, das Fundament für das Hauptgebäude gelegt. Das Geld für dieses Haus wurde vom >Chortitzer Komitee und vom Überschuss der Waisenamtskasse von Südmenno zusammengelegt. Das Jungenheim bezahlten die Väter von behinderten Kindern zusammen mit den drei Lokalgemeinden von Südmenno.
Die Einweihung dieser Einrichtungen fand im März 1993 statt. Das anschließende Mädchenheim wurde 1995 gebaut. Das Geld dazu kam vom Chortitzer Komitee und von der Waisenamtskasse in Südmenno.
Da es oftmals noch an Möglichkeiten für eine entsprechende Beschäftigung für die Behinderten mangelte, entschloss man sich 1997, anschließend an das Wohnheim Bethsaida eine Beschützende Werkstatt zu bauen. Wiederum kam der größte Teil des Geldes vom Überschuss des Waisenamts Südmenno. Bei all diesen Bauten wurde auch viel freiwillige Arbeit geleistet.
Wohnheim Siloah
Das Wohnheim Siloah ist auf einem Bauernhof im Dorf Reinland in >Menno untergebracht. Dieser Bauernhof mit einer Fläche von 19,8 ha wurde im August 1998 vom >Chortitzer Komitee zu dem Zweck gekauft, dass hier solche Behinderte untergebracht werden können, die noch arbeitsfähig sind. Sie sollten sich auf dem Land, mit dem Vieh und auch im Haushalt selber beschäftigen und so einerseits selbst zu ihrem Lebensunterhalt beitragen, andererseits die Möglichkeit zu einer nützlichen und sinnvollen Beschäftigung erhalten. Auf diesem Bauernhof wird eine kleine Milchwirtschaft mit etwa zehn Milchkühen und etwas Ackerbau zur Selbstversorgung für die Bewohner betrieben. Im November 1998 zogen schon die ersten Bewohner mit den Heimeltern ein. Später ist ein neues Wohnhaus für die Heimeltern zum größten Teil durch freie Spenden und etwas abseits gebaut worden. Dadurch ist auch mehr Raum für Bewohner entstanden und die Heimeltern haben einen mehr privaten Wohnraum.
Dieses Wohnheim kann etwa acht bis zehn Bewohner beherbergen.
Wohnheim Sonnenstrahl
Das Wohnheim Sonnenstrahl, auch Sonderheim genannt, befindet sich im nördlichen Teil von >Loma Plata. Es wurde parallel mit dem >Wohnheim Bethanien und der >Sonderschule aufgebaut. 1980 wurde die Arbeit mit den Behinderten von einem Elternbund in >Menno ins Leben gerufen. Das Sonderheim wurde von 1982 bis 1988 auf dem Hof von Hein B. Hiebert von ihnen selbst geführt. Hieberts machten die Arbeit kostenlos; sie bekamen ein Dienstmädchen zugestellt und die Heimbewohner zahlten einen kleinen Beitrag zur Deckung der Kosten. 1984 wurde der Bau eines Sonderheims abgeschlossen. Das Land und der Hof von 7 ha wurden vom Sozialbüro gekauft.
Ende der 1980er Jahre wurden die Komitees vom Sonderheim und Wohnheim Bethanien zusammengelegt und bald darauf wurden jährliche Beiträge zum Unterhalt derselben auch von der Steuerkasse gezahlt. Bis heute jedoch sind immer noch die freien Spenden und die Beiträge durch Frauenvereine und Versteigerungen von Handarbeiten u. a. m. von großer Bedeutung für den Unterhalt und auch für Erweiterungen und Verbesserungen dieser Heime.
Im Jahr 1992 wurde ein Neubau begonnen und am 1. Dezember 1993 eingeweiht und der Bestimmung übergeben.
Von Bedeutung für dieses Heim ist auch, dass hier etwas mehr Land zur Verfügung steht und hier öfter Milchkühe gehalten werden um das Heim mit Milch zu versorgen und dass im Garten auch Nahrungsmittel wie Mandioka und Süßkartoffeln gezogen werden können.
Uwe S. Friesen/Abram W. T. Hiebert