Colegio Goethe

Die Schule wurde am 16. Januar 1893 als eine zur Evangelischen Kirche gehörige Bildungsstätte mit dem Namen Colegio Alemán gegründet. Am Anfang gab es nur zwei Klassen, die in gemieteten Räumen unterrichtet wurden. Die ersten Pastoren hatten auch gleichzeitig das Amt des Schuldirektors inne.
Die Deutsche Schule hatte einen so starken Zulauf, dass ein neues Gebäude auf der Straße España gekauft wurde. Es wurden Lehrer aus Deutschland verpflichtet, die eine pädagogische Ausbildung hatten.
Mit dem Zweiten Weltkrieg wurden die Eingriffe des Unterrichtsministeriums immer stärker, bis schließlich gegen Kriegsende das Eigentum der Schule vom Unterrichtsministerium eingezogen wurde. Kurz zuvor hatte der Kontrolldirektor mit viel Taktgefühl das Colegio Alemán in Colegio Goethe umbenannt.
Erst 1949 wurde die Verwaltung der Schule dem 1946 gegründeten Schulverein der Goethe-Schule übertragen und Dr. Ricardo Boettner übernahm das Amt des Schulleiters, das er bis 1966 inne gehabt hat.
Die Schule wurde modernisiert, die 1945 getroffenen Maßnahmen gegen die Schule wurden rückgängig gemacht, schulintern erstellte man Unterrichtsmaterialien für Deutsch und Spanisch, die Schule gewann an Prestige und 1958 hatte man bereits 1.000 Schüler.
Dank verstärkter finanzieller Hilfe von der Bundesrepublik Deutschland konnten mehr didaktische Materialien angeschafft werden.
Bald waren die Raumverhältnisse nicht mehr optimal und eine neue Phase wurde eingeleitet: 1984 zogen Pre-Primaria und Primaria in das neue und moderne Gebäude im Stadtteil Isla de Francia um. Der Bau von Unterrichtsräumen sowie der vollständige Umzug wurden Anfang 1989 abgeschlossen.
Mit ihren gut ausgestatteten Bibliotheken, Labors, Computerräumen, mit Sportanlagen nach internationalen Normen und mit ausgezeichneten Lehrkräften zählt die Goethe-Schule heute zu den besten Schulen des Landes.
Seit den vierziger Jahren wurden bis zum heutigen Tag mehrere mennonitische Lehrer, hauptsächlich für den Deutschunterricht, angestellt. Die Kinder von Eltern der deutschsprachigen mennonitischen Gemeinde gingen auf die Goethe-Schule, bis diese Beteiligung durch die Gründung des >Colegio Alemán Concordia stark reduziert wurde. Wertvolle Arbeit mehrerer mennonitischer Lehrer an der Schule ist geblieben.
Rüdiger Dyck