Grapen

„Grapen“, im Plattdeutsch „Grope“, ist ein dreibeiniger gusseiserner Topf, der im ländlichen Umfeld Paraguays für das Kochen und Braten auf offenem Feuer allgemein üblich ist. Von den Mennoniten wurde er als wertvolles Küchengerät bei derEinwanderung sofort allgemein übernommen. Noch heute ist der Grapen bei den Mennoniten für die Zubereitung des „Guiso“ (paraguayischer Eintopf mit Fleisch, Nudeln oder Reis) sehr beliebt. Mauergrapen heißen besonders große, bis zu 100 Liter fassende Töpfe, die oft eingemauert sind – daher der Name. Beim >Schweineschlachten dienten sie zum Erhitzen von Wasser und zum Auskochen des Schmalzes. Ferner wurde darin die hauseigene Seife sowie die schmutzige Kleidung gekocht.
Der Wikipedia entnehmen wir folgende aufschlussreiche geschichtliche Beschreibung: Ein Grapen ist ein schon im 12.Jahrhundert entstandenes historisches Küchengerät. Grapen waren zunächst irdene, später auch bronzene Töpfe oder Kessel. Sie besitzen üblicherweise die Form einer leicht gedrückten Kugel mit schräg nach außen gezogenem Rand und drei Füßen. Zwei Henkel erlaubten die Aufhängung an einem Bügel. Damit konnte der Grapen auch an einem höhenverstellbaren Kesselhaken über die offene Feuerstelle gehängt werden. (…)
Die runde, bauchige Form und die drei Beine ermöglichen es, den Topf direkt in die Glut zu stellen. Durch den Abstand zu den Kohlen und dem Umstand, dass die Flüssigkeit durch die runde Form des Topfbodens immer an der tiefsten und heißesten Stelle des Topfes ist, brennt das Essen nicht an. Die relativ hohe Masse des Topfes verteilt die Hitze auf die innere Oberfläche und gibt sie langsam und gleichmäßig an das Essen ab.
Gerhard Ratzlaff