Pirisal

Pirisal hieß die Station der Schmalspurbahn der Firma Casado, an der die Bahnlinie im Jahr 1927 endete. Sie lag 77 km vom Río Paraguay entfernt. Die Firma Carlos Casado hatte sie in den >Chaco gebaut, um Quebrachoholz für die Tanninfabrik nach >Puerto Casado zu transportieren. Bis Pirisal fuhren auch die ersten Siedlerfamilien der kanadischen Mennoniten mit der Bahn, als sie sich im Jahre 1927 aufmachten, um ins Landesinnere des paraguayischen Chaco vorzudringen.
Auf Pirisal wurden zwei Mennonitenfamilien untergebracht. Sie waren verantwortlich für die Siedler, die von Puerto Casado kamen, um ihnen Mehl und andere Nahrungsmittel auszuhändigen. Ihnen standen außerdem zwei Maultiere zum Reiten zur Verfügung, um das Vieh der Siedler zu beaufsichtigen, welches vom Flusshafen mit den Viehwaggons gebracht wurde, bevor es weiter zum Siedlungsland getrieben wurde. Als die Eisenbahn weiter ins Chacoinnere gebaut wurde, verlor dieser Punkt seine Bedeutung für die weitere Besiedlung des Chaco.
Uwe S. Friesen
Martin W. Friesen: Neue Heimat in der Chacowildnis. 2. Auflage. Asunción: Imprenta Modelo, 1997; Geschichtskomitee der Kolonie Menno (Hg.): Jacob A. Braun – Im Gedenken an jene Zeit, Mitteilungen zur Entstehungsgeschichte der Kolonie Menno. Asunción: Grafitec, 2001.