Die Indianermission am westlichen Rand von >Loma Plata, die in den 1950er Jahren errichtet wurde, entwickelte sich zu einem Arbeiterlager, das aber allmählich zu eng wurde, so dass die Enlhet-Indianer umgesiedelt werden mussten.
Auf einem geräumigeren und höher gelegenen Land, das vier km nordwestlich vom Zentrum Loma Platas liegt, wurde am 8. April 1989 eine neue Siedlung angelegt, wo die Siedler die Möglichkeit hatten, ein Grundstück zu erwerben und sich ihr eigenes Heim aufzubauen. Die Indianer verwalten ihre Siedlung selber nach dem Muster der mennonitischen >Kolonien, haben ihren >Oberschulzen und ihre >Ordnungsmänner und unterhalten einen Laden, ein Hospital, eine Schule und die Wasserversorgung des Ortes.
Pesempoó, der Name der Enlhet-Arbeitersiedlung, bedeutet Raubschlange. Die Vorfahren der heutigen Bewohner der Arbeitersiedlung bei >Loma Plata sagen, dass sie auf dem Kamp, wo sich Pesempo´ó befindet, früher eine große Raubschlange getötet hätten, als letzte Überlebensreserve in knappen Zeiten.
Im Jahr 2008 leben in Pesempo´ó mehr als 2.000 Personen aus mehreren Ethnien, den größten Teil bilden jedoch immer noch die >Enhlet, die hier zu Hause sind. Die anderen sind zugewandert. (>Interethnisches Zusammenleben)
Uwe S. Friesen
Peter P. Klassen: Die Mennoniten in Paraguay Band 2 – Begegnung mit Indianern und Paraguayern. Bolanden-Weierhof: Mennonitischer Geschichtsverein e.V. 1991, S. 195-196; Peter S. Sawatzky: Menno Aktuell 4 (2000) 37, S. 20-21.