Der Bote

“Der Bote” ist ein kanadisch-mennonitisches Familienblatt. Er wurde 1924 von Dietrich H. Epp in Rosthern, Saskatchewan (Kanada), gegründet. Epp, früher Lehrer, war kurze Zeit zuvor mit vielen anderen Mennoniten aus Russland (Ukraine) nach Kanada ausgewandert. Das neue Blatt, ein Wochenblatt, hieß zuerst “Der Mennonitische Immigranten-Bote” und diente dem Zweck, die neuen Einwanderer miteinander und mit der alten Heimat in Verbindung zu halten und über das Gemeindeleben und die Verhältnisse in ihrer neuen Heimat zu informieren.
Bald darauf erhielt das Blatt den Namen “Der Bote”. Es gewann mehr und mehr Abonnenten in Nordamerika, Südamerika und Europa.
Dietrich H. Epp blieb bis 1955 Schriftleiter und Herausgeber. Anfänglich umfasste das Blatt nur vier Seiten, später wurde es auf 12 Seiten im Großformat erweitert.
Danach erschien Der Bote unter dem Schirm der General Conference Mennonite Church (Newton, Kansas, USA) und der Conference of Mennonites in Canada (CMC – Winnipeg, Manitoba). Seit dem Jahre 2000 ist das Blatt ein Partnerprojekt der Nachfolge-Organisation von CMC, Mennonite Church Canada.
Seine Blütezeit erlebte Der Bote in den 1970er Jahren, als er rund 9.100 Abonnenten hatte. Infolge des hohen Alters der Bezieher – das Durchschnittsalter liegt jetzt (2007) zwischen 80 und 100 Jahren – hat ihre Zahl seit jener Zeit stetig abgenommen. Viele lesen den Boten schon seit mehreren Jahrzehnten. Sie wurden schon im Elternhaus mit dem Blatt bekannt. Die jüngeren Generationen sprechen zum weitaus größten Teil nicht mehr Deutsch, sondern Englisch und sind daher an einer deutschsprachigen Zeitschrift nicht mehr interessiert.
Im Jahr 1991 hatte Der Bote noch 5.400 Bezieher, (im Jahre 2007 2.216), davon 4.020 in Kanada und 524 in Südamerika (die meisten davon in Paraguay; 2007 waren es 114 in Paraguay).
Seit dem Jahre 2000 erschien Der Bote jede zweite Woche, in kleinerem Format, aber mit 40, seit 2003 mit 32 Seiten. Im März 2008 hat Der Bote sein Erscheinen aus finanziellen Gründen eingestellt.
Schriftleiter waren: Dietrich H. Epp 1924 – 1955, Dr. Walter Quiring 1955 – 1962, Peter B. Wiens 1963 – 1976, Ingrid Janzen 1976 – 1977, Gerhard Ens 1977 – 1991, Erwin Strempler 1991 – 1996, Isbrand Hiebert 1996 – 2002 und Ingrid Janzen Lamp 2003 – 2008.
Ingrid Janzen Lamp