Paraguay

Das Land Paraguay liegt im Herzen Südamerikas umgeben von den Ländern Brasilien, Argentinien und Bolivien. Es hat eine Fläche von 406.752 km² und wird durch den Río Paraguay in zwei sehr unterschiedliche Gebiete geteilt, das regen- und waldreiche grüne Ostparaguay und der oft recht trockene und von Palmsavannen und Krüppelbusch bewachsene westliche Teil, der >Chaco. Der Chaco umfasst 246.925 km², d. h. 61,7 % von ganz Paraguay, wird aber nur von 1,6 % der Landesbevölkerung (Zensus von 2002) bewohnt. In Paraguay leben rund 30.000 (2006) deutschsprachige Mennoniten, verteilt zu fast gleichen Teilen auf Ost- und Westparaguay.
Geschichte Paraguays bis zur mennonitischen Einwanderung
Die neuere Geschichte Paraguays ist so alt wie die Geschichte der Täufer/Mennoniten. Die Gegend des heutigen Paraguay wurde im Jahre 1525 zum ersten Mal von dem Europäer Alejo García betreten. 1528 fuhr Sebastián Gaboto als erster Europäer den Río Paraguay hinauf. Am 15. August 1537 wurde die Festung Nuestra Señora de la Asunción, d. h. die spätere Hauptstadt Paraguays, von dem Spanier Juan de Salazar gegründet.
Parallel zu diesen grundlegenden Ereignissen in der paraguayischen Geschichte wurde in Zürich, Schweiz, am 21. Januar 1525 die erste Täufergemeinde gegründet. Das Täufertum breitete sich über weite Teile Europas aus und erreichte um 1530 Norddeutschland und die Niederlande. Zu Beginn des Jahres 1537 (im Gründungsjahr Asuncións) übernahm >Menno Simons die Führung der >Täufer in den Niederlanden und rettete sie vor dem Untergang nach den erschütternden Ereignissen von Münster in den Jahren 1534/35.
Mit dem Tode Domingo de Irálas im Jahre 1556, dem “eigentlichen Gründer Paraguays”, endete die Zeit der Eroberung und es begann die schwere und lange Periode der Kolonisation (Efraím Cardozo 1996, S. 20 – 22), die bis in den Beginn des 19. Jahrhunderts reicht. Die meisten Städte Paraguays wurden in dieser Zeit gegründet. Die Jesuiten kamen um 1607 ins Land, um die Guaraní-Indianer zu evangelisieren und ansässig zu machen. Infolgedessen entstand der “Jesuitenstaat”. 1767 wurden die Jesuiten aus dem Land gewiesen.
In diese Zeit fiel die Einwanderung der Mennoniten von Holland nach Preußen und Polen, wo sie zunächst hart ums Überleben kämpften, sich dann jedoch behaupteten und allmählich als “die Stillen im Lande” ihren Platz fanden. Ab etwa 1750 lockerten sich die Beziehungen der Mennoniten Preußens zu Holland und die preußischen Mennoniten gingen nach und nach zur hochdeutschen Sprache über – nachdem sie bereits das Platt ihrer Umwelt übernommen hatten. Ab 1788 begann die Auswanderung nach Russland.
Im Jahr 1811 erklärte Paraguay seine Unabhängigkeit, und unter den Regierungen von José Gaspar Rodríguez de Francia (1814 – 1840) und Carlos Antonio López (1844 – 1862) wurde die Unabhängigkeit Paraguays gefestigt und in der Bevölkerung entwickelte sich ein Nationalgefühl. Paraguay wurde zu einem relativ starken Staat mit einem selbstbewussten Volk. Es blieb im Gegensatz zu seinen Nachbarn wirtschaftlich unabhängig. Die Zukunft Paraguays schien verheißungsvoll. Doch unter Francisco Solano López, der das Land 1862 – 1870 regierte, wurde Paraguay in den unheilvollen “Dreibundkrieg” (1865 – 1870) gestürzt, den Krieg gegen Argentinien, Brasilien und Uruguay, der für Paraguay mit einer katastrophalen Niederlage endete. Nach dem Krieg war Paraguay zerstückelt, arm, schwach und klein. Von ca. einer Million Einwohnern überlebten nur rund 220.000. Von diesen Überlebenden waren nur etwa 10 % Männer.
In der Zeit, als Paraguay seinen Aufstieg und Niedergang erlebte, entwickelten sich die ersten mennonitischen Kolonien in Russland nach Überwindung schwerer Pionierjahre zu fortschrittlichen und musterhaften Kolonien. Die ersten Tochterkolonien entstanden. Doch in den Jahren 1860 – 1870 gingen die mennonitischen Siedlungen in Russland und ganz besonders die Molotschnakolonie durch die schwersten sozialen und kirchlichen Krisen. 1874 – 1880 erfolgte die erste Auswanderung der Mennoniten aus Russland (etwa 18.000) in die USA und nach Kanada. Von diesen Auswanderern gingen in den späten 1920er Jahren die ersten Mennoniten von Kanada nach Paraguay und gründeten die Kolonie >Menno.
Paraguay, das durch den Dreibundkrieg zu einem armen Land geworden war, ging in den darauf folgenden Jahrzehnten durch schwere politische und wirtschaftliche Krisen, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts anhielten. Paraguay taumelte praktisch von einer Revolution in die andere und an wirtschaftliches Vorankommen war unter solchen Umständen nicht zu denken. Die Wirtschaft und Zukunft Paraguays lag und liegt noch auf dem Land und in der Bodenbearbeitung. Davon waren die Regenten Paraguays in der Regel überzeugt. Um das Land aufzubauen, warb die Regierung Paraguays daher immer wieder um Einwanderer, die sein entvölkertes Inland besiedeln und die Wirtschaft beleben sollten. Paraguay versprach den Einwanderern kostenloses Land und großzügige Freiheiten. So kam es zur Gründung vieler ausländischer Kolonien. Vor allem ließen sich Deutsche anwerben, nach Paraguay zu kommen (vgl. die Einwanderung Deutscher nach Russland unter Katharina II.). So entstand 1881 die erste deutsche Ansiedlung San Bernardino (das Jahr, als die Mennoniten in Russland mit dem >Forsteidienst begannen). Viele andere folgten. Um nur einige zu nennen: Nueva Germania (1887), Hohenau (1900), Obligado (1910), Bella Vista (1917) und Independencia (1920). Doch dann hörten die großzügigen Angebote von Seiten der Regierung auf.
Die erste mennonitische Siedlung, die Kolonie >Menno, entstand 1927 im Chaco. Ihr folgte >Fernheim, gegründet 1930 von Einwanderern aus dem kommunistischen Russland. 1937 entstand >Friesland von Fernheim aus, die erste mennonitische Siedlung in Ostparaguay. 1947 entstanden die Kolonien >Neuland im >Chaco und >Volendam in Ostparaguay, gegründet von >Flüchtlingen aus Russland. Im Jahre 1948 wurden noch einmal zwei Kolonien in Ostparaguay, >Sommerfeld und >Bergthal, von Einwanderern aus Kanada gegründet. Jahre später kamen die Mennoniten aus Mexiko und einige aus den USA dazu (>Mennoniten in Paraguay).
Paraguay zur Zeit der ersten mennonitischen Einwanderung (1920 – 1932)
Die wichtigsten paraguayischen Präsidenten dieser Zeit, alle Mitglieder der Liberalen Partei, waren: – Manuel >Gondra, der vom 15. August 1920 bis zum 29. Oktober 1921 regierte. Unter dem Druck sozialer und politischer Probleme erklärte er seinen Rücktritt. Gondra lud die Mennoniten ein, nach Paraguay zu kommen, und während seiner Regierungszeit wurde das >Gesetz 514 verabschiedet.
– Eusebio >Ayala wurde am 7. November 1921 vom Kongress zum provisorischen Präsidenten ernannt. Auch seine Amtsperiode war voller politischer Probleme. Es folgte ein langer, blutiger Bürgerkrieg (14 Monate) und schließlich der Rücktritt des Präsidenten im Mai 1923.
– Eligio >Ayala wurde vom Kongress zum provisorischen Präsidenten Paraguays ernannt und übernahm sein Amt am 12. Mai 1923 nach dem Rücktritt von Eusebio Ayala. Als gewählter Präsident regierte er vom 15. August 1924 bis zum 15. August 1928. Am 29. Dezember 1926 kam die erste Gruppe mennonitischer Einwanderer (309 Personen) mit dem Schiff bis in die Bucht von Asunción, wo sie von dem Präsidenten Eligio Ayala in deutscher Sprache willkommen geheißen wurden. Am 31. Dezember erreichten sie dann >Puerto Casado. Das offizielle Datum der Gründung der Kolonie ist auf den 25. Juni 1927 festgelegt worden.
Paraguay hatte 1924 eine Bevölkerung von 828.968 Einwohnern, davon entfielen 103.750 auf Asunción. Eligio Ayala ist in die Geschichte Paraguays als einer der größten Staatsmänner eingegangen. Er hatte eine Ausbildung an den Universitäten Heidelberg in Deutschland und Zürich in der Schweiz erhalten. Er führte Verbesserungen im Schulwesen Paraguays ein und war bemüht, die wirtschaftliche Lage Paraguays zu verbessern. Andererseits überschatteten die gespannten Beziehungen zu Bolivien den Frieden in Paraguay. Bolivien drang immer tiefer in den paraguayischen Chaco vor, in dem es ein >Fortín (militärischen Stützpunkt) nach dem anderen gründete. Am 25. Februar 1927 wurde auf Fortín Sorpresa der paraguayische Oberstleutnant Adolfo Rojas Silva von einem bolivianischen Soldaten erschossen. Die Spannungen zwischen Paraguay und Bolivien nahmen bedenkliche Ausmaße an und Paraguay bereitete sich auf einen Krieg vor.
– José P. >Guggiari (15. August 1928 – 15. August 1932). Die Beziehungen zu Bolivien spitzten sich zu. Studenten forderten ein energisches Vorgehen gegen den aggressiven Nachbarn. Während einer Protestveranstaltung vor dem Regierungspalast wurden von der Wache mehrere Studenten erschossen und eine größere Anzahl verwundet. Der Krieg mit Bolivien schien jetzt unvermeidbar zu sein.
Die Bevölkerung Paraguays wurde um 1930 mit rund 850.000 angegeben, die von Asunción mit 110.000. Paraguay war das ärmste Land Südamerikas und rückständig auf allen Ebenen. Das schulische Niveau war sehr niedrig. Von den 164.800 Kindern im Primarschulalter hatten nur 105.129 Zugang zu einer Schule (Elliott 1931, 15 und 87). Im ganzen Lande gab es nur drei Sekundarschulen, die das volle Programm führten: das Colegio Nacional (gegr. 1890) und das Colegio San José (Privatschule, gegr. 1904)), beide in Asunción und ein Colegio in Villarrica, der zweitgrößten Stadt Paraguays zu jener Zeit (Elliott 1931, S. 189). Die Universidad Nacional (gegr. 1890) war die einzige Universität in Paraguay mit 437 Studenten im Jahre 1930 (Elliott 1931, S. 18 und 190).
Sehr rückständig war Paraguay auch auf dem Gebiet der Gesundheitspflege. Im Jahre 1930 gab es insgesamt nur 109 Ärzte. Sechs von diesen arbeiteten außerhalb von Asunción. Rund 600.000 Personen hatten keinen Zugang zu ärztlicher Hilfe (Elliott 1931, S. 183). Unter allen Ärzten befanden sich nur drei Ärztinnen (Elliott 1931, S. 19). Dagegen gab es 180 Hebammen, die für die meisten Geburten im Lande verantwortlich waren (Elliott 1931, S. 18). Als das größte Gesundheitsproblem im Land wurde der Hakenwurm (Ancylostomatidae) angegeben (Elliot 1931, 25).
Paraguay war ein Land ohne Wege. Als Transportmittel dienten auf dem Lande die >Ochsenwagen (Carretas). Es gab eine Eisenbahnlinie von Asunción nach Encarnación. Als wichtigste Transportwege dienten die Flüsse. Befahrbare Straßen gab es im ganzen Lande kaum. Daher war auch eine wirtschaftliche Entwicklung des Inlands ausgeschlossen. Paraguays wichtigste Ausfuhrprodukte waren Baumwolle, Tabak,
Yerba Mate, Quebracho-Extrakt und Fleisch. Der gesamte paraguayische Jahresumsatz war etwa so groß wie der einer Stadt in den USA mit 150.000 Einwohnern (Elliott 1931, 33 – 34).
Paraguay war in den 1920er Jahren ein nahezu hundertprozentig katholisches Land mit nur 104 Priestern für etwa 850.000 Einwohner. Für das Jahr 1928 gibt Elliott die evangelische Bevölkerung mit nur 400 an (S. 68). Darin sind die Mennoniten, die 1927 – 1928 einwanderten, nicht eingeschlossen. Bis zum Jahre 1932 waren etwa 3.500 Mennoniten nach Paraguay eingewandert. Also bildeten sie bei weitem die stärkste evangelische Gruppe in Paraguay, die aber über zwei Jahrzehnte im nationalen Kontext kaum in Erscheinung trat, abgesehen während der Zeit des >Chacokrieges.
Als Mitte der fünfziger Jahre die Mennoniten eine Missionsarbeit in Asunción anfingen, wurden sie von Dr. Decoud Larrosa mit offenen Armen willkommen geheißen: Schon so lange haben wir auf Euren Einsatz gewartet, war seine überraschende und zugleich anklagende Antwort auf die schüchterne Anfrage von Hans >Wiens. Als einzigen wesentlichen Beitrag der Evangelischen im Lande nennt Elliott das Colegio International der Discípulos de Cristo, das 1920 gegründet wurde und im Jahre 1930 in neun Schuljahren 234 Schüler unterrichtete (Elliott 1931, S. 131).
Vom Chacokrieg bis zur Gegenwart
Der >Chacokrieg versetzte die Mennoniten in Angst und Schrecken. Ihre Gegenwart trug sogar teilweise zur Verschärfung des Konflikts bei. Andererseits profitierten sie wirtschaftlich vom Krieg.
Während des Zweiten Weltkrieges hielt sich die paraguayische Regierung aus dem internationalen Konflikt heraus, doch gegen Ende des Krieges wurde es gezwungen, Deutschland den Krieg zu erklären. Die Mennoniten blieben von Enteignungen verschont. In den >Kolonien >Friesland und >Fernheim verursachte die >deutsch-völkische Bewegung schwere interne Unruhen und Konflikte.
Die politischen Unruhen im Lande bremsten auch weiter seinen wirtschaftlichen Fortschritt. Mit General Alfredo >Stroessner als Präsident  (1954 – 1989) begann eine neue Zeit in Paraguay und auch für die Mennoniten. Wirtschaftlicher Fortschritt zog ein. Die >Ruta Transchaco wurde unter der Führung von Mennoniten gebaut (1957 – 1961) und befreite sie von ihrer Isolierung. Stroessner war ein erklärter Freund der Mennoniten. Davon zeugen seine vielen Besuche in den mennonitischen Kolonien, und diese profitierten davon. Von einer Beteiligung an der >Politik hielten sich die Mennoniten fern. Die Zeit dafür war noch nicht gekommen.
Mit dem Sturz der Stroessner-Regierung am 3. Februar 1989 begann eine neue Zeit der politischen Freiheit in Paraguay, die auch für die Mennoniten grundlegende Veränderungen brachte. An der Erarbeitung der neuen >Staatsverfassung von 1992 waren auch die Mennoniten entscheidend mitbeteiligt, und sie öffnete ihnen die Tür für eine direkte Beteiligung an der Landespolitik (>Politik), die von ihnen überraschend intensiv wahrgenommen wurde. Die Verfassung von 1992 erklärt zum ersten Mal in der Geschichte Paraguays volle Religionsfreiheit für alle und darunter die Befreiung von der Pflicht, den Eid leisten zu müssen und die Befreiung vom obligatorischen Militärdienst aus Gewissensgründen (>Coordinadora de Iglesias Cristianas para la Asamblea Nacional Constituyente).
Gerhard Ratzlaff
Hubert Krier: Tapferes Paraguay. Tübingen, 1982; Arthur Elwood Elliott: Paraguay: Its Cultural Heritage, Social Conditions and Educational Problems. Teachers New York: College, Columbia University, 1931; 50 Jahre Kolonie Fernheim: Ein Beitrag in der Entwicklung Paraguays. Hg. Kolonie Fernheim. Asunción: Imprenta Modelo 1980; Mennoniten in Paraguay am Tor des dritten Jahrtausends. Hg. Asociación de Colonias Mennonitas del Paraguay, Asunción, 2000; Gerhard Ratzlaff: Entre dos fuegos: Los Mennonitas en el conflicto limítrofe entre Paraguay y Bolivia 1932-35. Asunción, Paraguay, 1993; Gerhard Ratzlaff (Hg.): Die Mennoniten in Paraguay: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Studienkonferenz der Mennoniten in Paraguay. Abgehalten im Instituto Bíblico Asunción vom 1. bis 5. Februar 1993, Asunción 1993; Jakob Warkentin: “Bestimmt das Privilegium unser politisches Verhalten?” In: Walter Regehr. 25 Jahre Kolonie Neuland Chaco Paraguay (1947 – 1972): Eine Gedenkschrift zum fünfundzwanzigjährigen Jubiläum. Hg. im Auftrage der Kolonieverwaltung. Karlsruhe: Heinrich Schneider, 1972, S. 78-83; Efraím Cardozo: Apuntes de historia cultural del Paraguay. Biblioteca de Estudios Paraguayos. Vol. 10, Asunción, 1998; Efraím Cardozo: Breve historia del Paraguay. Asunción: Editorial El Lector, 1996; Crónica histórica ilustrada del Paraguay. Tomos I a III. Distribuidora Quevedo de Ediciones, Buenos Aires, Argentina, 1997; Rodolfo Plett: El protestantismo en el Paraguay: Su aporte cultural, económico y espiritual. Asunción, Paraguay, 1987; Gerhard Ratzlaff: Cristianos Evangélicos en la Guerra del Chaco. Asunción 2008; Jakob Warkentin: Die deutschsprachigen Siedlerschulen in Paraguay im Spannungsfeld staatlicher Kultur- und Entwicklungspolitik. Münster u. a.: Waxmann Verlag, 1998.
Paratodo
Paratodo heißt ein Bezirk der >Kolonie >Menno, der 120 km südlich von >Loma Plata liegt. Es ist einer von den drei >Bezirken von >Südmenno. Da in Nordmenno mit der Zeit Landmangel auftrat und mehr Land hinzugekauft werden musste, einigte man sich, weiter südlich 63 Leguas von Manuel Acevedo zu kaufen.
Paratodo wurde 1948 mit dem Ziel gegründet, die >Viehzucht in der Kolonie Menno zu erweitern. Der Name Paratodo bezieht sich auf den gleichnamigen Baum, der auf vielen Hochkämpen anzutreffen ist. Zu Paratodo gehören 13 Dörfer mit rund 730 Einwohnern. Sie widmen sich hauptsächlich der Milch- und Viehwirtschaft. In Hochstadt, dem Zentrum von Paratodo, gibt es einen Supermarkt, ein Krankenhaus, ein Altenheim, eine Primar- und Sekundarschule, zwei Tankstellen, den Paratodo Sportverein und ein Hotel. Auch der landwirtschaftliche Beratungsdienst SAP (>Servicio Agropecuario) hat in Paratodo eine Abteilung, um die Milchbauern, Viehzüchter und Ackerbauern zu beraten. Es gibt mehrere Privatläden und Reparaturwerkstätten. Sehenswürdigkeiten sind der Großbetrieb von VW (Agrar-, Milch- und Viehwirtschaft) der Brüder Giesbrecht in Schönweide, ein Museum, das Freizeitgelände >Yaragüí usw. Die Mennonitengemeinde zählt rund 460 Gemeindeglieder, der erste Gemeindeleiter war Andreas T. Friesen.
Alfred T. Giesbrecht/Cornelius K. Harder
Andreas T. Friesen: Jubiläumsschrift PARATODO – 1948-1998. Loma Plata: Druckerei Friesen, 1998.