Cornelius Dyck war über viele Jahre Professor für Mennonitengeschichte am Associated Mennonite Biblical Seminary in Elkhart, USA. Er wurde 1921 in Lysanderhöh, am Trakt, geboren und wanderte 1927 mit seinen Eltern nach Kanada aus. Seine Studien absolvierte er am Bethel College und an der Universität von Chicago, wo er mit einer Dissertation über Hans de Ries (ein niederländischer Täufertheologe) 1962 promovierte.
In den Jahren 1945 – 51 stand er im Dienst des >MCC, zuerst mit der Flüchtlingsbetreuung in Europa beauftragt (wo auch sein Bruder Peter >Dyck tätig war), dann (1949 – 51) als Direktor der MCC-Arbeit in Paraguay. Während dieser Zeit liefen die Planungen für ein Hospital, um Leprakranken zu helfen. Das Gesundheitsministerium hatte ein Landstück nahe bei Concepción vorgeschlagen. Als Dyck dorthin fuhr, um es zu besichtigen, merkte er, dass auf dem betreffenden Gelände 92 Familien lebten, die zwangsumgesiedelt werden sollten. Das lehnte er entschieden ab. Kurze Zeit darauf stieß er auf ein zum Verkauf stehendes Terrain nahe der Stadt Itacurubí, welches er nach einigen Verhandlungen im Namen des MCC kaufte. Dadurch war der Grundstein für das Hospital >Km. 81 gelegt.
Nach seiner Rückkehr nach Nordamerika wurde er in den USA ansässig, setzte seine Studien fort und heiratete 1952 Wilma L. Regier. Ihnen wurden drei Kinder geboren.
1959 wurde er als Professor am AMBS zugelassen, wo er mit kurzen Unterbrechungen bis zu seiner Emeritierung tätig blieb. Er wurde bekannt durch mehrere Publikationen zur Geschichte, Spiritualität und Theologie der Mennoniten. Besonders sein Buch An Introduction to Mennonite History hat mehrere Auflagen und weite Verbreitung auch mit einer spanischen Ausgabe in Lateinamerika gefunden. Heute (2008) leben er und seine Frau im Ruhestand in Normal, Illinois.
Gundolf Niebuhr