Kaputi Mennonita ist der Titel der ersten Publikation von Peter P. >Klassen aus dem Jahre 1975. Sie berichtet über eine friedliche Begegnung im >Chacokrieg. Es handelt sich dabei um kleinere Artikel von verschiedenen Autoren, die seinerzeit im >Mennoblatt veröffentlicht worden waren. Auf diese Weise ist eine Dokumentation von Zeitzeugen zustande gekommen, die nicht nur für den Historiker bedeutsam ist. Das Buch ist auch in spanischer Sprache erschienen.
Im Vorwort erklärt der Autor, wie es zu dem Titel gekommen ist: Es war ein Schlagwort, ein Spitzname, ein geflügelter Begriff. Wohl jeder paraguayische Soldat sagte kaputi Mennonita, wenn er auch kaum über den Hintergrund dieser Bezeichnung Bescheid wusste. Im Hafen Casado riefen die Kinder kaputi Mennonita. Auf dem Flussdampfer, in Asunción und später auch im Innern unseres ganzen Landes konnte man diesen liebevoll ausgesprochenen Spitznamen hören, wenn einer dieser Landesbürger auftauchte, der sich wohl allzu deutlich von seiner Umgebung abhob.
Kaputi war eine Notlösung bei der Begegnung zweier Sprachen. In einer etwas hilflosen Abwandlung des deutschen Wortes kaputt diente es als ausweichende Antwort auf alle möglichen verstandenen und nicht verstandenen Fragen. Dr. Vasconsellos notierte damals: Wenn ein Feuerzeug nicht funktionierte, sagten die Mennoniten ´kaputi Mennonita´. Kaputi sagten sie auch, wenn etwas nicht vorhanden war. So hörten wir: Zigaretten kaputi, Batterien kaputi
kaputi, kaputi, kaputi. Das Wort ´kaputt` ging ein in den Sprachschatz unseres ganzen 2. Armeekorps: Irgendjemand ist kaputt (er ist tot). Wasser kaputi (wir haben kein Wasser mehr). Wenn irgendetwas fehlte, wenn etwas zerbrach, wenn wir am Ende waren, dann hieß es kaputi. Kaputi galt unter allen Soldaten von jetzt ab als unwiderrufbar.´
Jakob Warkentin
Peter P. Klassen: Kaputi Mennonita (Eine friedliche Begegnung im Chacokrieg). Filadelfia, 1975.