Breitkrempige Strohhüte und blaue Latzhosen als Kleidung der Männer, Frauen in langen Kleidern aus mehr oder weniger fein gemusterten Stoffen in gedeckten Farben und häufig mit einem weißen Häubchen sind für viele Paraguayer das Markenzeichen der Mennoniten im Land. Dabei wird diese Art der Kleidung nur von der Gruppe der aus Mexiko eingewanderten Mennoniten getragen. Sie soll bewusst demonstrieren, dass man sich von jeder Eitelkeit distanziert. Kleidung soll zweckmäßig sein, aber nicht die Schönheit der Person unterstreichen. In den anderen Kolonien gibt es keine bestimmte Kleiderordnung. Allerdings herrschte auch hier bei den Erwachsenen die Neigung vor, sich nicht allzu auffällig modisch zu kleiden. Die Jüngeren haben dagegen heute ihre Freude daran, durchaus auch etwas auffällig Modisches zu tragen. Weltabgewandtheit und Leibfeindlichkeit, die in früheren Jahrhunderten Lebenshaltung und Kleidung bestimmten, spielen heute keine Rolle mehr.
Frühere Generationen achteten durchweg auf dunkle Farben bei der Kleidung. Frauen trugen in der Regel eine schwarze, oft kunstvoll gestickte Haube.
Als traditionelles Kleidungsstück hat sich in den Altkolonier-Gemeinden bis heute die Kleidung des Predigers (schwarze Stiefel und der schwarze Predigerrock) erhalten.
Michael Rudolph