Tereré

Tereré ist ein traditionelles Getränk in Paraguay, das die Mennoniten schnell übernommen haben, als sie in Paraguay einwanderten. Auch im nordöstlichen Argentinien sowie in Teilen Brasiliens und Uruguays ist es mit kleinen Varianten zu Hause. Zur Ausstattung gehören die Guampa (Gefäß aus Rinderhorn, Metall oder Holz), die Bombilla (ein Trinkrohr) und die Yerba. Yerba Mate ist eine wild wachsende Pflanze (Ilex Paraguayensis) aus dem Raum von Ostparaguay, dem Nordosten Brasiliens, dem Norden Argentiniens und Uruguays, der verschiedene Wirkungen zugesprochen werden. Die zubereiteten Blätter, geröstet und gemahlen, werden mit kaltem Wasser serviert und vor allem in den heißen Jahreszeiten getrunken, meistens in einer Runde mit Freunden, in der das Trinkgefäß her-umgereicht wird. Man kann schon sagen, dass Tereré sowohl kulturell als auch medizinisch bedeutsam ist, da es erfrischend und gesundheitsfördernd wirkt.
Die Guampa wird zu etwa zwei Dritteln mit Yerba-Tee gefüllt, darauf gießt man das Wasser und trinkt es mit dem Trinkrohr. Eine Art Sieb am unteren Ende der Bombilla verhindert, dass man die kleinen Blattstücke mit trinkt. Um weitere medizinische Wirkungen zu erreichen, werden Erfrischungsmittel von andern Pflanzen (remedios refrescantes) dazu gegeben.
Wenn man das Getränk heiß zu sich nimmt, nennt man es Mate (caliente). Auch dazu kann man verschiedene Kräuter mischen, um einen bestimmten Geschmack zu erhalten oder eine medizinische Wirkung zu erzielen.
Eine weitere Nutzung der Yerba ist der Mate cocido, ein gekochter Matetee, der im Topf gekocht wird, indem man dem Wasser Yerba und (gebrannten) Zucker beimengt, so dass ein spezieller Geschmack entsteht. Er wird von der Landbevölkerung häufig zum Frühstück getrunken. Wenn man den herkömmlichen Mate cocido mit Milch vorbereitet (die Hälfte oder mehr), spricht man vom Mate con leche (Milchmate).
Uwe S. Friesen
Hans Dürksen: Mennoblatt 57 (1986) 5, S. 5; Isaak Thießen: Mennoblatt 60 (1989) 9, S. 6; www.wikipedia.org/wiki/Tereré; http://www.yerbatee.de/ http://translate.google.de/; http://www. travelblog.org.