Deutschlehrer

In den deutsch-mennonitischen Schulen in >Paraguay hat die deutsche Sprache einen hohen Stellenwert. Ursprünglich wurden abgesehen von der spanischen Sprache und Literatur und den nationalkundlichen Fächern grundsätzlich alle Fächer auf Deutsch unterrichtet. Im Zuge der staatlichen Anerkennung der mennonitischen Schulen nahm der spanischsprachige Unterricht mit der aufsteigenden Klassenstufe immer mehr zu.
Dennoch bleibt Deutsch eine wichtige Unterrichtssprache, denn sie ist neben >Plattdeutsch in den >Mennonitenkolonien die Umgangssprache. Gottesdienste, Jugendveranstaltungen und Kulturabende werden in der Regel auf Deutsch gehalten. Der Schriftverkehr wird noch größtenteils in deutscher Sprache geführt.
Da viele der mennonitischen Siedler noch nie in Deutschland gewesen sind, unterscheidet sich ihr Hochdeutsch teilweise von dem in der Bundesrepublik Deutschland gesprochenen. Es ist daher wichtig, dass die Deutschlehrer in den Sekundarschulen nach Möglichkeit ein oder mehrere Jahre in der Bundesrepublik gelebt und studiert haben. Auf diese Weise wird der Kontakt mit der Sprache des Mutterlandes aufrecht erhalten.
Von ganz großem Wert sind in dieser Hinsicht auch Lehrer aus Deutschland, die als Auslandsdienstlehrkräfte oder Programmlehrkräfte einige Jahre in den Mennonitenkolonien unterrichten. Sie verbessern als native speakers nicht nur die Aussprache der Schüler, sondern erweitern deren Wortschatz und tragen dazu bei, dass die Lehrer pädagogisch und didaktisch den Anschluss an die bundesrepublikanische Bildungsdiskussion nicht verlieren.
Jakob Warkentin