Christian L. Graber (1895 – 1987) wurde am 20. Dezember 1895 in Altona, Pennsylvania, als Kind einer Farmerfamilie geboren. Nach dem Abschluss der Sekundarschule (High School) besuchte er das mennonitische Hesston College in Kansas. Es folgte ein Jahr Entwicklungshilfe (relief work) im Nahen Osten. 1920 heiratete er Mina Roth. Zusammen arbeiteten sie vier Jahre auf einer Farm. Ihnen wurden sechs Kinder geboren. 1924 begann eine 26-jährige Dienstzeit als Geschäftsführer des Goshen College in Goshen, Indiana. Er hat in mehreren Gemeinden pastorale Dienste verrichtet und war der erste Exekutivsekretär der Mennonite Mutual Aid (Mennonitische Hilfe auf Gegenseitigkeit) mit Hauptquartier in Goshen, Indiana.
Zwischen diesen Diensten und Aufgaben arbeitete er in mehreren Komitees und machte zeitlich begrenzte Einsätze in Übersee im Auftrage des >MCC.
Von großer Bedeutung für die >Mennoniten in Paraguay war sein zweijähriger Dienst (1954/1955) als MCC-Direktor in Paraguay, wo er Frank >Wiens in dessen Abwesenheit vertrat. In dieser Zeit führte er mit Ausdauer und Zähigkeit die schwierigen Verhandlungen mit der paraguayischen und der amerikanischen Regierung um den Bau der >Ruta Transchaco sowie die Bemühungen um einen >Millionenkredit für die Mennoniten in Paraguay, die beide wesentlich dazu beitrugen, die wirtschaftliche Zukunft der Mennoniten in Paraguay zu sichern. Für diese schwierigen Einsätze verdient er höchste Anerkennung. Graber ist Autor eines Büchleins, The Coming of the Moros, das die vielfachen Überfälle der Moros (>Ayoreos) auf die Mennoniten beschreibt.
Edgar Stoesz/Gerhard Ratzlaff
Christian L. Graber: Looking Back: Autobiography. o. O.; Gerhard Ratzlaff: Die Ruta Transchaco: Wie sie entstand. Ratzlaff [Selbstverlag] Asunción, 1998, S. 117-136.