Antonio war ein Häuptling der >Enlhet-Indianer, der sich bei der Gründung der Mission, 1935, bereit erklärte, mit seiner Sippe (etwa 12 Personen) auf dem so genannten Missionskamp westlich des Dorfes Friedensfeld, >Fernheim, zu siedeln. Der Kamp, der etwa 20 ha groß war und auf dem es eine Wasserstelle gab, sollte der Sesshaftmachung der Indianer dienen, wurde aber schon im Jahr darauf wegen offensichtlichem Raum- und Wassermangel aufgegeben. Wieder war es Cacique Antonio, der mit dem Vorschlag kam, den großen Kamp von >Yalve Sanga 35 km südlich von >Filadelfia für den Aufbau einer Missionsstation zu nutzen. Er war es, der den Weg dorthin zeigte und mit seiner Sippe den Umzug unternahm.
Am 7. April 1941 ist er an einer Lungenentzündung in Yalve Sanga gestorben und dort beer-digt worden. Missionar Bernhard >Epp schrieb dazu einen Bericht im >Mennoblatt Nr. 5, 1941. Dass dieser Enlhethäuptling immer wieder erwähnt wurde, lässt erkennen, dass die ersten Missionare ihn seines festen Charakters wegen schätzten. Zugleich wird klar, dass er ein Führer seines Stammes war, der zwischen den Zeiten und zwischen den sich begegnenden Kulturen stand. Sein Name und sein Grab werden bis heute von den Enlhet in Ehren gehalten.
Gundolf Niebuhr
Verschiedene Missionsberichte im Mennoblatt aus den Jahren 1935/1936 und 1941.