Das Archiv der >Kolonie >Menno greift bis auf den Aufenthalt in Kanada zurück. Die Grundlage für die Entstehung befindet sich in dem von Martin W. >Friesen gesammelten Material, das er während einer Reise durch Nordamerika im Auftrage der Kolonieverwaltung in den 1970er Jahren erwerben konnte. Viele Jahre wurde das Material in einem kleinen Raum neben dem Amtszimmer des >Oberschulzen auf dem Nord-ende des zweistöckigen Gebäudes, das 1977 gebaut wurde, aufbewahrt und von Friesen geordnet und bearbeitet. Zwischenzeitlich bewahrte Friesen auch zu Hause Material auf, da der Raum bei der Kooperative so eng war.
Als 1994 das neue Schulverwaltungsgebäude entstand, wurde auch ein Archiv eingeplant. In der folgenden Zeit wurde das Material aus dem Arbeitsraum von Martin W. Friesen dorthin verlagert.
Heinrich Ratzlaff, der als Lehrer, Schulleiter, Schulrat und Schulinspektor in Menno tätig war, übernahm die Verantwortung für das Archiv. Er hat es geplant, Schränke und Regale einbauen lassen und die ganze Materialfülle – bestehend aus Tausenden von Dokumenten, vielen Zeitschriften, Büchern, Briefen, Protokollen, Predigten usw. – die zur Verfügung stand, systematisch in Ordner, Kästchen und Schubladen eingeordnet sowie anschließend ein Verzeichnis der Materialien verfasst. Dadurch ist das Material Forschern leicht zugänglich und steht sowohl Studenten wie auch anderen Interessenten zur Verfügung. Bisher wird das Archivmaterial wenig genutzt, auch wenn immer wieder Nachfragen zu bestimmten Themen kommen. In Zukunft soll das ganze Material digitalisiert werden; angefangen wurde damit schon.
Das Material, das dort aufbewahrt wird, ist die Grundlage für die Bücher, welche bisher über Menno herausgegeben wurden. Als Standardwerk muss hier das Buch von Martin W. >Friesen Neue Heimat in der Chacowildnis genannt werden.
Das Geschichtskomitee von Menno ist verantwortlich für das Archiv. Dieses Komitee besteht seit 1976, als es als Jubiläumskomitee zur Planung und Durchführung der Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen von Menno ins Leben gerufen wurde. Seitdem traf es sich je nach Notwendigkeit oder, wenn besondere Projekte und Jubiläumsfeierlichkeiten geplant werden mussten, zu Sitzungen,.
Seit 2000 besteht das Komitee aus sieben Mitgliedern, hat seine eigenen Richtlinien, die vom Verwaltungsrat >Chortitzer Komitee anerkannt wurden und den Richtlinien des Erziehungs- und Bildungswesens der Kolonie Menno eingegliedert wurden. Das Geschichtskomitee wählt seinen Leiter, der vom Schulvorstand bestätigt wird; der >Schulrat ist der unmittelbare Vorgesetzte und beteiligt sich an den Sitzungen.
Uwe S. Friesen