Bittergras

Das Bittergras (span. Espartilla, lat. Elionurus múticus) hat in den Berichten älterer Siedler über die Ansiedlungszeit im >Chaco einen leicht nostalgischen Charakter: Und dann setzte man uns im hohen Bittergras ab, und wir begannen mit der Arbeit, heißt es. Das Bittergras, ein widerstandsfähiges Büschelgras, bedeckte den größten Teil der sandigen Hochkämpe (>Kamp), auf denen die Dörfer der Einwanderer angelegt wurden. Nach einem Bericht von Martin W. >Friesen, Kolonie >Menno, war die erste Expedition der Mennoniten in den Chaco 1921 einer Täuschung erlegen. Sie hatte die weiten Grasflächen für Weideland gehalten, ohne das Bittergras genauer zu untersuchen. Nachher stellte man fest, dass die Rinder das Gras nicht fressen. Bei Milchkühen, die junges Bittergras manchmal fressen, hat die Milch einen unangenehmen Geschmack.
Die Indianer verwendeten das Bittergras zum Bau ihrer Grashütten. Heute findet man das Bittergras nur noch selten, da die meisten Kampböden in Ackerland umgewandelt worden sind.
Peter P. Klassen
Flora ilustrada de Entre Ríos, Buenos Aires, 1969.