Die Aktion Brot für die Welt wurde 1959 in Berlin gegründet mit dem Ziel, die Entwicklungshilfe der evangelischen Landes- und Freikirchen zu vereinen. Die Geschäftsführung dieser Aktion liegt in den Händen des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Deutschlands e.V. (EKD). Die jährliche Spendenaktion be-ginnt jeweils am ersten Advent. 2006 erhielt Brot für die Welt Spenden in Höhe von 51,5 Millionen Euro.
In den sechziger Jahren suchten die >Mennonitenkolonien in Paraguay auf Anraten der Deutschen Botschaft in Asunción Entwicklungshilfe in der Bundesrepublik Deutschland. Während die Projekte mit der Evangelischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe erfolgreich durchgeführt werden konnten, führten die Anträge für Großprojekte bei Brot für die Welt und beim Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) nicht zu dem erhofften Erfolg. 1970 hatten die drei Chacokolonien bei Brot für die Welt ein Hühnerzuchtprojekt in Höhe von 1 Million DM beantragt und beim BMZ ein Schlachthofprojekt von 1.880.000 DM, das später um ein Viehhaltungsprojekt erweitert wurde und sich auf eine Gesamtsumme von 2.200.000 DM belief. Diesen Anträgen wurde jedoch nicht stattgegeben, da einerseits die Kolonien nicht in der Lage waren, die erforderliche Eigenleistung zu erbringen und andererseits ein vom BMZ entsandter Gutachter die Eigenbrötelei und mangelnde Zusammenarbeit der Mennonitenkolonien scharf kritisierte. So blieb die Entwicklungshilfe von Brot für die Welt auf einige kleinere Bauprojekte, vor allem im Schulbereich, beschränkt.
Jakob Warkentin
Peter P. Klassen: Die Mennoniten in Paraguay, Bd. 1: Reich Gottes und Reich dieser Welt, Mennonitischer Geschichtsverein e.V., Bolanden-Weierhof 2001, S. 233 ff.