Charlton Monarch

Charlton Monarch hieß das Schiff, das nach dem Zweiten Weltkrieg den zweiten mennonitischen Flüchtlingstransport aus Gronau nach >Paraguay beförderte. Die Reiseleiterin war Frau Elfrieda Dyck. Das Schiff hatte vorher Prince David geheißen. Es war erst nach einer vollständigen Überholung und nach einem neuen Anstrich auf Charlton Monarch umgetauft worden.
Das Schiff fuhr am 16. Mai 1948 mit 753 Passagieren von Bremerhaven ab. Es musste auf dem Wege immer wieder repariert werden und hat auch Südamerika nicht aus eigener Kraft erreicht. Die letzte Tagesstrecke von Pernambuco (heute Recife), Brasilien, wurde es von der John Biscoe, einem französischen Forschungsschiff, das gerade von der Antarktis kam, in den Hafen geschleppt. Nach einer mehrwöchigen Wartezeit wurden die Passagiere von hier aus in Gruppen mit viermotorigen Maschinen der Linie Cruzeiro do Sul nach Asunción gebracht. Das Gepäck der Passagiere wurde von Frachtern nach Buenos Aires und von dort mit Flussdampfern bis nach >Puerto Casado am Río Paraguay gebracht.
Nach Angaben des Stewards Josey Johannsen aus Liverpool in einem Brief an den damaligen Passagier Heinrich Ratzlaff ist das Schiff nicht mehr zurück nach England gefahren. Er schreibt, die Mannschaft habe sich in alle Richtungen zerstreut und er glaube, das Schiff sei dann demontiert und verschrottet worden.
Heinrich Ratzlaff, Loma Plata
Peter und Elfrieda Dyck: Auferstanden aus Ruinen – Als MCC-Mitarbeiter in England, den Niederlanden und unter russlandmennonitischen Umsiedlern in Deutschland. Übersetzt von Dr. Horst Gerlach 1994, S. 192-212.