Friedenskonferenzen der Mennoniten in Paraguay

Die Arbeit des >Christlichen Dienstes sollte von Anfang an ein Beweis der Friedenshaltung der Mennoniten sein. Auf Grund des Privilegiums unter >Gesetz 514 sind unsere jungen Männer, die Teil der Einwanderung und ihrer Nachkommen sind, vom Militärdienst befreit. Die Gemeinden erkannten aber, dass eine bewusste Friedenshaltung bei den jungen Leuten gefördert werden sollte. Daher wurden Friedenslehrekurse organisiert. Nach Beendigung so eines >“Bajakursus” erhielt der junge Mann den Ausweis, Mitglied der mennonitischen Gemeinschaft zu sein. Mit diesem Ausweis wurde die Befreiung vom Militärdienst auf Grund des Gesetzes 514 ermöglicht. Allein in den Jahren 1980 – 1985 erhielten 923 junge, 18-jährige Männer die >“Baja” (Ausweis) mit dem Eintrag “Exonerado” (vom Wehrdienst befreit).
Um nun aber die Friedensüberzeugung in den Gemeinden zu fördern, wurden zusätzlich Konferenzen zum Thema “Frieden” organisiert und durchgeführt. Die wichtigsten davon waren folgende: 1.) November 1979: Konferenz der Vereinigung der MG Paraguays in Südmenno zum Thema: “Die Friedfertigen – Teilnehmer an des Lammes Krieg”. Gastredner war Gary Harder aus Kanada. 2.) 11. – 13. Februar 1982: Das Gemeindekomitee von Paraguay führte in >Loma Plata eine Friedenskonferenz durch. Thema: “Philosophie einer Friedenserziehung”. Gastredner war Helmut Harder aus Kanada. 3.)    18. – 20. Februar 1987: Konferenz im Auftrag des Gemeindekomitees im >CEMTA/San Lorenzo. Thema: “Selig sind die Friedfertigen”.
Hinzu kamen noch zahlreiche Friedensseminare: 1983 im CEMTA, 1986 im IBA, 1985 in Asunción und die vielen Vorträge über >Friedenslehre auf den verschiedenen Bajakursen.
Auf der Friedenskonferenz im CEMTA (18. – 20. 02. 1987) wurden folgende Empfehlungen an die Gemeinden gegeben: 1.    In Bezug auf das Friedenszeugnis in Ehe und Familie möchten wir betonen, dass in der Familie der Grund für ein gutes Friedenszeugnis entwickelt und entfaltet werden muss. 2. In Bezug auf das Friedenszeugnis in der Schule ist eine wichtige Voraussetzung, dass unsere Lehrer von der biblischen Friedenslehre überzeugt sind. 3. In Bezug auf das Friedenszeugnis in der Jugendarbeit ist es zu wenig, wenn sich die Belehrung nur auf den Friedenslehrekursus (>Bajakursus) beschränkt. Wir empfehlen, dass man auf den Jugendstunden mehr Belehrung über die biblische Friedenslehre gibt. 4. In Bezug auf das Friedenszeugnis in der Verkündigung, d. h. von der Kanzel aus, stellen wir erneut fest, dass das gelebte Friedenszeugnis des Friedensboten oder des Predigers oft lauter spricht als viele Worte. 5. In Bezug auf das Friedenszeugnis in der Mission haben wir es mit einer besonderen Problematik zu tun: a) Im Kulturleben unserer Landesbevölkerung nimmt der Militarismus einen wichtigen Platz ein. Er wird im Heim, in der Schule und im öffentlichen Leben stark gefördert. b) Wir empfehlen, dass die biblische Friedenslehre für die Öffentlichkeit unserer Landesbevölkerung zugänglich gemacht wird, indem man z. B. in der Presse Artikel über unsere Erkenntnis und die biblische Begründung veröffentlicht.
Zusammenfassend können wir feststellen, dass solche Friedenskonferenzen notwendig und aktuell sind.
Ernst Weichselberger