Das Altenheim Hogar de Ancianos de Capiatá war ein Heim für arme alte Leute, die in der Regel keine Angehörigen hatten, die sie versorgten, und die deshalb auf den Straßen Asuncións durch Betteln ihren Lebensunterhalt suchten. Um sie von den Straßen zu holen, einigten sich Kaufleute und Unternehmer mit der Polizei Mitte der 50er Jahre, das Altenheim zu errichten. Die Polizei sollte dieses Heim verwalten. Doch die Verhältnisse in dem Heim waren menschenunwürdig.
Auf die Not der Alten aufmerksam geworden, bemühte sich der >Christliche Dienst, ihre Lage zu verbessern. Mit der Hilfe von vielen Freiwilligen wurden zunächst eine Küche und ein Speisesaal errichtet. Es folgten Pavillons mit entsprechenden Schlafzimmern für die Bewohner. Ab 1982 wurden auch CD-Arbeiter eingesetzt, die sich mit den Alten beschäftigten und ihnen in ihren Nöten beistanden. Ein Gemüsegarten sorgte für bessere Kost. Aus den mennonitischen >Kolonien schickte man zusätzlich frische Milch und andere Lebensmittel. Auch für religiöse und soziale Programme wurde gesorgt. Im Jahre 2004 verlegte die Polizei das Altenheim nach Luque, wo besser geeignete Räumlichkeiten in einer ehemaligen Polizeischule frei wurden. Der Christliche Dienst ist auch hier engagiert.
Gerhard Ratzlaff
Gerhard Ratzlaff: Ein Leib – viele Glieder. Die mennonitischen Gemeinden in Paraguay. Hg. Gemeindekomitee. Asunción: Makrografic, 2001, S. 307-312.