Kredite

Die fünf ersten Mennonitenkolonien in Paraguay konnten nur überleben, indem sie finanzielle Unterstützung von außen bekamen. Zunächst halfen das >MCC und mennonitische Gemeinden bei der Ansiedlung und Anfang der fünfziger Jahre mit den so genannten >Dollarkrediten. Im Jahr 1960 erhielten sie den >Millionenkredit, der der Wirtschaft der fünf Kolonien wichtige Impulse verlieh, zumal fast gleichzeitig die >Ruta   Transchaco eröffnet wurde. In den sechziger Jahren erhielten die Kolonien eine Reihe von projektgebundenen Krediten im Rahmen der >Entwicklungshilfe aus Deutschland.
Im Laufe der siebziger Jahre entwickelte sich allmählich auch innerhalb Paraguays ein System der Kreditvergabe insbesondere über den Banco Nacional de Fomento. Hier konnten die Kooperativen Kredite erhalten, die sie an ihre Mitglieder in Form von Aussaatkrediten oder Krediten für die Förderung der Viehzucht wieder einsetzten. Einen besonderen Impuls brachte Anfang der achtziger Jahre noch einmal der so genannte BID-Kredit (Banco Interamericano de Desarrollo), der die Milchproduktion in großem Rahmen förderte, wobei er den Kreditnehmern recht genaue Vorschriften machte, in welcher Form sie den Kredit zu verwenden hatten, was zu einem erheblichen Rationalisierungsschub in der Milchproduktion führte.
Heute gibt es ein differenziertes System der Kreditvergabe über staatliche und private Banken. Zusätzlich sammeln die Kooperativen auch intern über Sparkonten Kapital, das an die Mitglieder weiterverliehen wird, so dass der Kapitalbedarf in großem Umfang gedeckt werden kann.
Alfred Fast sen./Michael Rudolph