Esau, Peter

Peter Esau (1914 – 1940), der Sohn von Elisabeth Esau, kam mit seiner Mutter und einigen Geschwistern mit der dritten Gruppe der Russlandflüchtlinge nach >Paraguay und siedelte in >Fernheim in Schönbrunn, Nr. 8. Er war zu dieser Zeit 16 Jahre alt. Im Jahr 1933 kam er bei einer Erweckungsversammlung mit Jakob >Wall zum Glauben, ließ sich taufen und wurde Jugendleiter in der Dorfgemeinde. Wirtschaftlich galt sein Interesse dem Obstanbau. Er legte auf seiner Wirtschaft nach und nach eine Baumschule an, wo er wilde Apfelsinen pflanzte, um dann süße Zitrusschösslinge darauf zu okulieren. Der Wassermangel erwies sich als schweres Hindernis, aber der Erfolg blieb nicht aus. In den wenigen Jahren seiner Tätigkeit hat er ca. 3.000 Zitrusbäume liefern können. 1940 erkrankte er am Blinddarm. Trotz eines chirurgischen Eingriffs konnte sein Leben nicht gerettet werden. Er starb am 30. August 1940 mit 26 Jahren. In einer Würdigung im >Mennoblatt Nr. 9 von 1940 wird er mit Johann Cornies in Russland verglichen, der auch keine Mühe gescheut hatte, um die öde Steppe in freundlicheres Siedlungsland zu verwandeln. Peter Esau galt den oftmals entmutigten Siedlern als Optimist, der sich durch die Widerwärtigkeiten der Chaconatur nicht einschüchtern ließ und der in unbeirrter Mühe in wenigen Jahren eine blühende Baumschule schuf.
Gundolf Niebuhr
Nicolai Siemens: Mennoblatt 11 (1940) 9, S. 2; Johann Esau: Mennoblatt 61 (1990) 1, S. 6; Agnes Balzer u. Liselotte Dück: Schönbrunn. Filadelfia, 2005.