Naturschutz

In den Anfangsjahren der >Kolonien im >Chaco wurde der Wald von den Mennoniten als ein Feind angesehen, der die landwirtschaftliche Produktion behinderte. Wald nicht zu roden der Natur zuliebe wurde daher lange als völlig unsinnig angesehen, was seine historische Rechtfertigung darin hat, dass die Reserven unerschöpflich schienen.
Unter den Mennoniten hat sich, verstärkt durch den schnellen wirtschaftlichen Fortschritt, leider auch manchmal eine hochmütige Haltung gezeigt, dass man eigentlich ein bisschen besser sei als andere Landesbewohner und dass man daher teilweise über den Gesetzen des Landes stehe und diese deshalb auch nicht immer einhalten müsse. Auch versuchen manche ihre wenig umweltfreundliche Einstellung mit der Tatsache zu rechtfertigen, dass ja die Nachbarn es genauso tun und missachten dadurch im Alltag die christlichen Werte, die sie am Sonntag hochhalten.
Andererseits kann man aber auch sagen, dass sich immer wieder Leute für eine nachhaltige Entwicklung eingesetzt haben und dass viele Personen und Institutionen in den >Mennonitenkolonien bewusst die Nachhaltigkeit und Erhaltung der Natur in ihren Produktionsprozessen berücksichtigen.
Naturparks: Es bemühen sich verschiedene Gruppen unter den Mennoniten, Naturparks festzulegen, und es findet eine positive Bewusstseinsbildung statt.
Aufforstung: Die Aufforstung hat in Ostparaguay eine große Zukunft, wo die Klimabedingungen ideal für den Sektor sind. Aufforstungen, gut geplant und durchgeführt, versprechen langfristig gute Gewinne, schaffen viele Arbeitsplätze und wirken sich positiv auf die Umwelt aus, weil sie einen Ausgleich zu den vielen Rodungen bilden.
Nachhaltigkeit im Ackerbau: Durch Direktsaat und gute Bodenbedeckung (>Bodenbearbeitung) ist der Ackerbau auch umweltfreundlicher geworden, weil das größte Problem, die Erosion, damit praktisch vermieden wird.
>Viehzucht: Dieser Sektor wird in den letzten Jahren immer wichtiger, und auch hier kann man die Umwelt schützen, indem man Waldreserven und Schonstreifen respektiert und nicht systematisch überweidet (=Raubbau vermeidet).
Leider ist jeder Versuch des Menschen, etwas zu produzieren, sei es im Agrarbereich oder in der Industrie, ein Eingriff in die Natur und kann negative Folgen für diese haben.
Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen effizienter Produktion und Naturschutz zu finden, die Erde zu bebauen und zu bewahren!
Alfred Fast Schmidt