Dorfnamen

Besuchern der Mennonitenkolonien fällt auf, dass in den abgelegensten Gegenden Paraguays einem plötzlich Schilder mit deutschen Ortsnamen begegnen wie Schöntal, Schönfeld, Schönwiese, Osterwick, Kronstal oder Gnadental.
Tatsächlich haben die Mennoniten auf ihren Wanderungen die Ortsnamen gewissermaßen mitgenommen und ihre neuen Dörfer nach den Dörfern ihrer Herkunftsorte benannt. So findet sich der Dorfname Osterwick bereits in Westphalen in Deutschland, dann im Danziger Werder, später in der Kolonie Chortitza, in der Ostreserve in Kanada und schließlich in der Kolonie Menno.
So findet man eine ganze Reihe von Namen mennonitischer Dörfer in Preußen, Russland und in den später in Kanada, Mexiko, Paraguay oder Bolivien angelegten Dörfern und Kolonien. Aus der Weichselniederung in Preußen stammen die Namen: Osterwick, Bärwalde, Rosenort, Montau und viele andere. Sie wanderten mit nach Russland und von dort weiter nach Lateinamerika. Doch auch Namen aus Russland sind mitgewandert wie Chortitza, Kronstal, Krons-gart, Kronsweide. Vereinzelt wurden Dörfer in den Kolonien in Paraguay auch nach Orten von Flüchtlingslagern benannt wie Gronau oder Neu-Mölln oder bedeutenden Persönlichkeiten wie Auhagen und indirekt Karlsruhe, aus dem Benjamin >Unruh stammte. Heute werden be-vorzugt spanischsprachige Ortsnamen verwendet wie Molino, Rivera oder La Pastura.
Michael Rudolph