Hiebert, Abram W.

Abram W. Hiebert (1918 – 2004) wurde im Hannover-Distrikt, Manitoba, Kanada, am 4. November 1918 geboren. Als achtjähriger Junge wanderte er 1927 mit seinen Eltern mit der fünften Gruppe in >Paraguay ein. Am 15. Mai erreichten sie >Puerto Casado, wo sie bis zum Oktober in Zelten und Wellblechhütten wohnten. Weil das >Siedlerlager zu voll war, zogen sie im Oktober in die Wildnis und ließen sich auf dem Weg zur neuen Ansiedlung hin bei Laguna Casado nieder, da das Siedlungsland immer noch nicht vermessen war. Dort wurden die ersten Felder angelegt und mit dem Schulunterricht begonnen. Im Juli 1928 siedelte Hiebert mit seinen Eltern im Dorf Osterwick an, wo er seine weitere Kindheit und die Jugendjahre verlebte.
Als junger Mann fing Hiebert 1937 seine Arbeit im ersten kleinen gemeinschaftlichen Kaufladen in Reinland an und arbeitete sich als charaktervoller, strebsamer und verantwortungsvoller Mann schnell hoch und übernahm schließlich leitende Posten in der Chortitzer Kolonieverwaltung.
Im Jahr 1943 war er Geschäftsreisender der Chortitzer Verwaltung in >Asunción, und 1953 konnte er endlich seine Familie mitnehmen in die Landeshauptstadt. Von da an leitete er die Menno-Vertretung in Asunción. In dieser Funktion erntete er Respekt und Anerkennung von Seiten der paraguayischen Regierung wie auch von Seiten nationaler und internationaler Firmen. Von den Angestellten wurde er stets als Chef geachtet.
Bis zum Ende seiner Tätigkeiten im Dienste von >Kolonie und Kooperative in den neunziger Jahren hat er unter sieben >Oberschulzen von >Menno gearbeitet. Alle konnten sich auf seine Ansichten und Vorschläge stützen.
Verheiratet war Hiebert mit Katharina (Tina) Klippenstein. Sie hatten fünf Kinder. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er Anna Kauenhowen.
Abram W. Hiebert starb am 12. Februar 2004 im Hospital von Loma Plata.
Uwe S. Friesen
Abram W. Hiebert u. Jacob T. Friesen: …eine bewegte Geschichte, die zu uns spricht – Materialien zur Entwicklungsgeschichte der Kolonie Menno – Ein Beitrag zur 75. Gedenkfeier. Hg. Chortitzer Komitee. Loma Plata, 2002.