Susanna Isaak (1897 – 1996) war in der >Kolonie >Fernheim und darüber hinaus allgemein als Tante Suse bekannt, was sie ihrem unermüdlichen Einsatz für das Wohl der Gemeinschaft zu verdanken hatte. Bei der Gründung Fernheims war sie die einzige ausgebildete Krankenschwester, was bei dem Fehlen eines Arztes von großer Bedeutung war. Sie war zunächst in Deutschland geblieben, wo sie ihre kranke Mutter bis zu deren Tod pflegte. Dann folgte sie ihrem Vater Gerhard P. >Isaak 1931 in den >Chaco. Die Gruppe der Einwanderer, mit der sie mitkam, brachte aus Deutschland eine Grundausstattung für ein Krankenhaus mit. Sofort nach ihrer Ankunft übernahm sie unter den dürftigen Verhältnissen die Verwaltung der Apotheke und die Pflege der Kranken. Bis 1945 war sie ununterbrochen als Krankenschwester tätig. Als dann Ärzte und jüngere Kräfte die Verantwortung übernahmen, wandte sie sich einer anderen Aufgabe zu. Sie gründete in >Filadelfia eine Leihbibliothek für die Kolonie. Bis zu ihrem Rücktritt aus Altersgründen hat sie diese Bibliothek nach Kräften und Möglichkeiten ausgebaut und damit die Grundlage für die heutige Bibliothek und den Buchhandel geschaffen.
Peter P. Klassen
Peter P. Klassen: Frauenschicksale Mennonitische Frauen auf der Wanderung, Flucht und Ansiedlung. Uchte, 2004. Mennoblatt, 1. Juni 2008, S. 7-8.