Siemens, Jakob Wilhelm

Jakob Wilhelm Siemens (1885 – 1940) wurde am 21. Januar 1885 in Rosenfeld, Chortitza, geboren. Er starb am 28. Dezember 1940 in >Filadelfia. Seine Frau war Justina, geb. Neudorf. Jakob Siemens ist in >Fernheim bekannt als Leiter der Schumanowkaer Flüchtlingsgruppe, die am 17. Dezember 1930 den Amur überquerte. Später war er Leiter der gesamten >Harbiner Gruppe, welche sich im Mai 1932 zur >Kolonie Fernheim gesellte. Er siedelte anfänglich im Dorf Blumenort, verlegte aber seinen Wohnsitz nach Rosenort und schon 1935 nach >Filadelfia, wo er als dritter in der Kolonie gewählter >Oberschulze amtierte. Auch das >MCC ernannte ihn zu ihrem Vertreter in der Siedlung. Die Aufgabe, die ihm damit zufiel, war in erster Linie die Schuldenregelung, welche zu der Zeit zusätzlich zu allen Existenzschwierigkeiten noch auf den einzelnen Bürgern lastete. 1938 löste Julius >Legiehn ihn im Oberschulzenamt ab, jedoch blieb er bis zu seinem Tod, zwei Jahre später, der ernannte Vertreter des MCC. Sein Leben war vom Dienst für die Gemeinschaft gekennzeichnet.
Gundolf Niebuhr.
Nicolai Siemens: Mennoblatt 12 (1941) 1, S. 2; A. Löwen u. A. Friesen: Die Flucht über den Amur. Echo Verlag, 1946; Harbiner Jubiläumskomitee (Hg.): Die Flucht über den Amur – ein Zeugnis von Gottvertrauen und Mut. Filadelfia 2007.