Verkehrsmittel

Als die Mennoniten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach Paraguay kamen und ansiedelten, standen ihnen für den Transport folgende Verkehrsmittel zur Verfügung: Der Schiffsverkehr auf dem Río Paraguay; die Eisenbahn, um die erste Strecke in den >Chaco zu reisen, der Ochsen- oder Pferdewagen. Der von Ochsen gezogene Wagen war die ersten ein bis zwei Jahrzehnte das Hauptverkehrsmittel im >Chaco. Das Eindringen in die Wildnis war keine Spazierfahrt, deshalb fuhr man am liebsten längere Strecken nie alleine, vor allem auch nicht zur Bahnstation.
Als man immer mehr Pferde anstatt Ochsen einsetzte, ging der Verkehr schneller vonstatten. Die Verkehrsregelung war nicht problematisch, schreibt Martin W. >Friesen. Die Ochsen hatten einen Geschwindigkeitsregler in den Beinen, mit den Pferden war´s ein bisschen anders, besonders mit den Reitpferden… Wenn mal einer mit leerem Wagen einer Fuhre nicht weit genug ausweichen wollte, dann krachten die Wagennaben aneinander. Eine Geschwindigkeit von 5 und weniger km die Stunde hatte dann immer noch sein Gutes (Im Dienste der Gemeinschaft Nr. 6, Juni 1978).
In den 1950er und 1960er Jahren wurde der Verkehr allmählich motorisiert, indem man mittelgroße Lastwagen erwarb, um die Waren bis zur Bahnstation oder später über die >Ruta Trans-chaco bis nach Asunción zum Absatzmarkt zu transportieren.
Heute haben die fortschrittlichen >Kolonien moderne Verkehrsmittel und auch Verkehrsregeln eingeführt. Dabei arbeitet man zum großen Teil mit der nationalen Verkehrspolizei zusammen. Vor allem in den Zentren der Kolonien hat der Verkehr so stark zugenommen, dass das Einhalten allgemein gültiger Verkehrsordnungen unumgänglich geworden ist.
Uwe S. Friesen
(Schreiber unbekannt) Im Dienste der Gemeinschaft (1978) 6, S. 4; Martin W. Friesen: Im Dienste der Gemeinschaft (1978) 7, S. 5; Abram W. Wiebe/Andreas Wiebe: Im Dienste der Gemeinschaft (1982) 2/3, S. 8-10; Martin W. Friesen: Im Dienste der Gemeinschaft (1988) 2, S. 4-5; Martin W. Friesen/Heinrich Ratzlaff: Im Dienste der Gemeinschaft (1995); Jakob Harder: Mennoblatt 59 (1988) 15, S. 6-9.