Casadoochsen

In >Puerto Casado durften sich die mennonitischen Einwanderer von den Viehherden der Firma Casado Zugochsen für Wagen und Ackerbaugeräte auswählen, kaufen und zähmen. Diese oftmals störrischen und ziemlich draufgängerischen Tiere, die trotzdem viele und gute Dienste als Zugochsen geleistet haben, wurden nach ihrer Herkunft – dem Unternehmen der Casados – Casadoochsen genannt.
Sie erwiesen sich als gute Zugtiere, um die beschwerlichen Wege durch die großen Gras- und Buschflächen sowie den oftmals überschwemmten Lagunen des >Chaco bei jedem Wetter zu überwinden und so den Transport von der >Kolonie zur Bahnstation Km 145 und umgekehrt über viele Jahre zu bewältigen.
Unter den Siedlern der Chacokolonien nannte man die besonders großen Mücken spottweise und im Humor auch Casadoochsen.
Uwe S. Friesen
Martin W. Friesen: Neue Heimat in der Chacowildnis. 2. Auflage. Asunción: Imprenta Modelo, 1997, S.237 u. 246-250; Walter Quiring: Deutsche erschließen den Chaco. Karlsruhe: Heinrich Schneider, 1936, S. 40.