Guggiari, José P.

José P. Guggiari (1884 – 1957) war Präsident in Paraguay vom 15. August 1928 bis zum 5. August 1932.
Geboren wurde er in Asunción am 17. März 1884. Zur Grundschule ging er in Villarrica, die Sekundarschule absolvierte er im Colegio Nacional de Asunción. Er graduierte 1910 als Doktor in Rechtswissenschaften und Sozialkunde, zu der Zeit, als Missionar >Grubb seine Arbeit im >Chaco beendete.
Seine Neigung galt der Politik, und er bekleidete verschiedene Ämter. Von 1904 bis 1907 war er Mitglied im nationalen Erziehungsrat und Staatsanwalt. Als 1904 die Revolution in Paraguay ausbrach, floh er nach Argentinien; 1906 nahm er an der Gründung der Liga de la Juventud Independiente teil, er war Abgeordneter seit 1913 und Innenminister im Kabinett von Manuel >Gondra. Außerdem wurde er 1924 Präsident der liberalen Partei des Landes.
Im Jahr 1928 wurde Guggiari zum Präsidenten von Paraguay gewählt als Nachfolger von Eligio >Ayala. In seiner Regierungszeit wurden verschiedene wichtige Institutionen aufgebaut: der Nationale Verteidigungsrat, da sich die gespannte Situation mit Bolivien im Chaco immer mehr zuspitzte; das nationale Erzbistum; die Fakultät für Zahnheilkunde und die Wirtschaftsfakultät entstanden; das Colegio Nacional wurde erneuert und die Kriegsschule entstand.
Der 23. Oktober 1931 wurde zu einem tragischen Datum in der paraguayischen Geschichte, als vor dem Regierungspalast in eine Studentenkundgebung geschossen wurde und viele Tote und Verletzte zurückblieben. Diese hatten aufgrund der angespannten Lage im Chaco eine entschiedenere Haltung der Regierung gefordert. Dadurch kam Guggiari vor ein Gericht, wurde aber vom Parlament freigesprochen, so dass er seine Amtszeit beenden konnte.
Guggiari starb am 29. Oktober 1957.
Uwe S. Friesen