Hershey, Tobias K. / Swartzentruber, Amos

T. K. Hershey und A. Swartzentruber waren nordamerikanische mennonitische Missionare, die etwa seit 1917 in der Provinz Buenos Aires, Argentinien, Gemeinden gründeten, Erkundungsreisen durch das ganze Land unternahmen und Berichte an die Missionsbehörde in Elkhart sowie an das >MCC schickten. Bei der Gründung der >Kolonien >Menno und >Fernheim wurden sie aufgefordert, in den paraguayischen >Chaco zu reisen, die Siedlungen zu besuchen und dem MCC Bericht zu erstatten. So kamen beide im Februar 1929 in die Kolonie Menno. In ihrem Bericht sprechen sie über die Lebensbedingungen im Chaco sowie über ihre Gespräche mit den Vorsitzenden der >Corporación Paraguaya.
Im Februar/März 1931 reiste Hershey nochmals in den Chaco mit dem Auftrag, die Konflikte zwischen der Corporación Paraguaya und der neuen Siedlung Fernheim unter die Lupe zu nehmen. Am 24. März 1931 schreibt er einen ausführlichen Bericht an H. S >Bender, O. O. >Miller und Levi Mumaw. Die harten Bedingungen für die neuen Siedler, die Missstimmung der Corporación gegenüber, der viel zu hohe Preis für das Land, die Rolle von G. G. >Hiebert bei der Siedlungsarbeit und manches mehr wird in diesem Bericht angesprochen. Er schlägt u. a. vor, die noch nicht eingetroffene Harbiner Gruppe bei Horqueta anzusiedeln. Welchen Einfluss diese Berichte auf die darauf folgenden Maßnahmen des MCC gehabt haben, lässt sich heute schwer sagen, aber es scheint, dass sie Gehör fanden. Die Beziehung zur Corporación wurde aufgelöst, eine eigene Kooperative wurde in Fernheim mit Kapital vom MCC gegründet, und der Preis des Siedlungslandes wurde neu ausgehandelt.
Gundolf Niebuhr
Berichte von Hershey/Swartzentruber im Archiv des Goshen College. Ablichtungen davon im Archiv der Kol. Fernheim; Nicolai Siemens: Mennoblatt 2 (1931) 2 S. 4.