Janz, Benjamin B.

Benjamin B. Janz (1877 – 1964) wurde in Gnadenfeld, Ukraine, geboren und kam 1926 als Immigrant nach Kanada. Seine Verdienste um die mennonitische Gemeinschaft erwarb er sich bereits in der Sowjetunion, als er sich nach dem Ersten Weltkrieg für die Freilassung der mennonitischen jungen Männer aus der Roten Armee einsetzte. Er selbst war während des Ersten Weltkrieges im >Forsteidienst tätig gewesen. Als einer der ersten war er davon überzeugt, dass die Lösung des Problems der Mennoniten in der Sowjetunion in der Auswanderung lag. Nachdem er selber ausgewandert war, setzte er sich in Kanada für die mennonitischen Immigranten aus der Sowjetunion ein.
Besonders hervorzuheben ist sein Dienst für die Canadian Mennonite Board of Colonization, deren Aufgabe es war, den mennonitischen Immigranten in Kanada zu helfen, vor allem auch für die Bezahlung der Schuld bei der Canadian Pacific Railways zu sorgen. Seine Sorge galt auch der Bildung der Jugendlichen, damit sie sich in der neuen Heimat besser integrieren konnten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg besuchte er die >Kolonie Fernheim, um die zerstrittene Gesellschaft wieder zu versöhnen. Es gelang ihm durch Predigten und vermittelnde Gespräche, die geteilte Brüdergemeinde, die in einen “deutsch-völkischen Zweig” und einen “wehrlosen” gespalten war, wieder zu vereinen. Bis zu seinem Tod hat er in mennonitischen Wohlfahrts- und Gemeindeorganisationen zum Wohle der Mennoniten in Kanada gewirkt. Über seine weit reichende Korrespondenz blieb er aber auch mit den Mennoniten in aller Welt in Verbindung. Er tröstete, kritisierte und ermahnte seine Brüder und half, wo er konnte. Darin sah er seinen spezifischen Beitrag. (>Deutsch-völkische Bewegung)
Jakob Warkentin
Stichwort “Janz, Benjamin B.” in: Cornelius J. Dyck und Dennis D. Martin: Mennonite Encyclopedia, V. Scottdale, Pennsylvania: Herald Press, 1990, S. 461 f; John B. Töws: With Courage to Spare. The Life of B. B. Janz (1877-1964) Winnipeg 1978.