Krause, Annemarie

Annemarie Krause war Professorin für Geographie an der Universität Chicago. Sie war nach eigenen Angaben (Mennoblatt Nr. 3, 1964, S. 2) schon Anfang der dreißiger Jahre durch Berichte über die kanadisch mennonitischen Auswanderer auf den >Chaco aufmerksam geworden. 1950 gewährte ihr die Universität ein Sabbatjahr, welches sie nutzte, um in den Chaco zu kommen und dabei Forschungen für ihre Doktorarbeit anzustellen. Ihr Hauptinteresse galt den geographischen Bedingungen der >Kolonien im Chaco sowie der Art und Weise der Landnutzung. Sie dokumentierte ihre Arbeit auch fotografisch, wovon ein Teil im historischen Archiv >Fernheims auffindbar ist. Sie hat besonders die Kolonie >Neuland, die noch in den ersten Phasen der Entwicklung stand, mit großem Interesse untersucht. Das Resultat der Arbeit erschien 1952 unter dem Titel “Mennonite Settlement in the Paraguayan Chaco” als eine Publikation der Universität in Chicago. Es bildet zusammen mit den fast gleichzeitig erschienenen Forschungen von Joseph Winfield Fretz die erste breit gefächerte wissenschaftliche Studie in englischer Sprache auf diesem Gebiet. 1963 war Frau Krause nochmals für einige Monate in Paraguay, um die Entwicklung zu verfolgen. Den Briefen, welche sie wiederholt ans >Mennoblatt richtete, ist zu entnehmen, dass sie zeitlebens an der Entwicklung der Siedlungen im Chaco interessiert blieb.
Gundolf Niebuhr
Annemarie Krause: Mennonite Settlement in the Paraguayan Chaco. Diss. der Univ. Chicago, 1952.