McRoberts, Samuel

Samuel McRoberts (1868 – 1947) wurde am 20. Dezember 1868 in Malta Road, Missouri, geboren und beendete seine Ausbildung an der Baker-Universität und an der University of Michigan.
Im Ersten Weltkrieg war er als amerikanischer Brigade-General erfolgreich, und später wurde er einflussreicher Bankier in New York: 1909 – 1919 war er Vize-Präsident der National City Bank of New York, 1921 – 1925 Präsident der Metropolitan Trust Company und 1925 – 1932 Vorsitzender des Ausschusses der Chatham-Phenix National Bank of New York.
McRoberts lernte die Mennoniten durch einen Freund kennen. Seine Frau, eine fromme christliche Fundamentalistin und Tochter eines Presbyterianerpredigers, war der Überzeugung, dass die Mennoniten als herausragende Kämpfer Gottes seine Hilfe brauchten. Er ließ sich überzeugen und mit seiner charakteristischen Gründlichkeit wurde er zum Promotor und Finanzier der kanadisch-mennonitischen Kolonisation im paraguayischen >Chaco.
Er führte die Verhandlungen um den >Landkauf für die kanadischen Mennoniten im paraguayischen Chaco. McRoberts beauftragte Fred >Engen 1919, ein Land für die Mennoniten Kanadas, die auswandern wollten, zu suchen.
1920 kam McRoberts selber nach >Asunción, um mit der paraguayischen Regierung (Staatspräsident Dr. Manuel Gondra und Minister Dr. Eusebio Ayala) und Vertretern der katholischen Kirche zur Billigung des Mennonitenprojektes zu verhandeln. Als im Jahr 1927 die ersten kanadischen Mennoniten sich noch in >Puerto Casado aufhielten, kam er ein zweites Mal nach Paraguay, um sich über die Lage der Mennoniten an Ort und Stelle zu informieren.
Für die Landtransaktionen (Kanada – Paraguay) gründete er 1925 die Intercontinental Company mit je einer Tochtergesellschaft in Kanada und in Paraguay. In Paraguay war diese Tochtergesellschaft die >Corporación Paraguaya und ihr erster Präsident war Eusebio Ayala. Diese Gesellschaft war dafür zuständig, den Landhandel in Paraguay abzuschließen und die Vorbereitungen für die Einwanderung zu treffen. Ohne McRoberts’ Einsatz wäre die mennonitische Kolonisation im Chaco wohl nicht zustande gekommen.
McRoberts starb am 9. September 1947.
Uwe Friesen/Gerhard Ratzlaff
John E. Bender: The Mennonite Colonies in Paraguay. [Masch. Schrift um 1946]; Peter P. Klassen.: Die Mennoniten in Paraguay. Reich Gottes und Reich dieser Welt. Bolanden-Weierhof: Mennonitischer Geschichtsverein e.V., 1988; Martin W. Friesen: Neue Heimat in der Chacowildnis. 2. Auflage. Asunción: Imprenta Modelo, 1997, S. 77-78 und 99-100; John Bender: Paraguay Calling, Teil II. Die mennonitischen Kolonien in Paraguay. S. 9-35.
MEDA >Mennonite Economic Development Associates