Rodeo Trébol

Rodeo Trébol ist ein mennonitischer Viehzüchterverein, ein Zusammenschluss von Vertretern aus den Chacokolonien aus verschiedenen Berufs- und Altersgruppen. Er wurde von Viehzüchtern der Zone gegründet, um die Viehproduktion zu verbessern und um jährlich eine große Ausstellung vorzubereiten und durchzuführen, ohne privat-wirtschaftliche Interessen zu verfolgen.
Ursprünglich dachten die 23 Gründer an Veranstaltungen mit ausstellungsähnlichem Charakter, gekoppelt mit Pferderennen und Pferde-sport. Das erste Fest fand in >Fernheim im Dorf Grünfeld (Nr. 19) am 15. August 1971 statt; das Hauptgewicht lag auf Pferderennen und daneben wurden einige Rinder ausgestellt und verkauft.
Anfang 1972 wurde der Verein mit dem offiziellen Namen “Viehzüchterverein Rodeo Trébol” gegründet und ein Statut verfasst, in dem die Richtlinien festgelegt wurden: Förderung des Interesses an Pferdezucht und Pferdepflege, Förderung der Rassenviehzucht und des Erfahrungsaustauschs in Form von Ausstellungen, gekoppelt mit Pferdesport.
Seit 1972 besitzt der Verein ein eigenes Gelände in der Nähe von Loma Plata am Weg nach Filadelfia, wo im Laufe der Jahre verschiedene Einrichtungen installiert wurden: Ein Korral, Boxen zur Ausstellung von Rindern, Pferden und Kleintieren, eine Rennbahn mit Startrampe, Ausstellungsräume für Industrie und Dienstleistungen, Tribünen für Zuschauer u. a.
Ein paar Monate vor der Ausstellung werden Viehzüchter und Unternehmer aus dem Wirtschaftsbereich aufgefordert, sich für die Ausstellung und zum Sport anzumelden.
Ausgestellt werden Rinder (Brahman, Santa Gertrudis, Holstein, Nelore, Fleckvieh, Gelbvieh, Brangus u. a.), Pferde (Cuarto de Milla), Maschinen aller Art, Produkte aus dem Vieh-, Milch- und Ackerbaubereich und Kleintiere. Auch verschiedene Institutionen aus den >Kolonien nutzen die Ausstellung, um ihre Arbeit zu dokumentieren und mit Interessenten in Kontakt zu kommen. Diese Ausstellung hat ihren festen Platz im Jahresprogramm der Bewohner des zentralen >Chaco. Zum offiziellen Programm gehören Begrüßungsreden und Vorführung der Besten der ausgestellten Tiere, Reitershows, Pferderennen und Springreiten, Kunstreiten, Zureiten wilder Pferde und Ochsen und auch Wettkämpfe zwischen den Reiterklubs aus den Chacokolonien.    Wiederholt finden auch Versteigerungen statt, bei denen viele der ausgestellten Tiere verkauft werden. An verschiedenen Ständen werden Mahlzeiten sowie Erfrischungen zum Kauf angeboten.
Rodeo Trébol arbeitet eng mit den Verwaltungen der Kolonien zusammen, von denen moralische und auch finanzielle Unterstützung geleistet wird. Der Beratungsdienst >Servicio Agropecuario vermittelt die notwendige technische Beratung.
Uwe S. Friesen
(Schreiber unbekannt) Mennoblatt 43 (1972) 3, S. 7; Rudolf Käthler: Mennoblatt 43 (1972) 16, S. 5; Rudolf Linnert: Mennoblatt 44 (1973) 11, S. 7; (Viehzüchterverein) Mennoblatt 45 (1974) 15, S. 8; Edwin Neufeld: Mennoblatt 51 (1980) 19, S. 9; Edwin Neufeld: Mennoblatt 51 (1980) 18, S. 10-11; Peter P. Klassen: Mennoblatt 54 (1983) 18, S. 10; Rudolf Käthler: Mennoblatt 43 (1972) 16, Jugendblatt; Rudolf Linnert: Mennoblatt 43 (1979) 18, S. 7.