Convención Evangélica Mennonita Paraguaya

Convención Evangélica Mennonita Paraguaya ist der Name der Vereinigung der spanischsprachigen >Mennonitengemeinden. Durch den Einsatz lokaler Mennonitengemeinden und des >MMKfP war ab den sechziger Jahren eine Anzahl von Gemeinden unter der lateinparaguayischen Bevölkerung entstanden. In den Jahren der Gründung und des Aufbaus der neuen Gemeinden waren die deutschsprachigen Missionare verantwortlich für diese Gemeinden. Nach und nach wurden die Gemeinden mit lateinparaguayischen Pastoren besetzt. Damit wuchs unter ihnen der Wunsch, ihre Gemeinden unabhängig von den Mennoniten deutscher Sprache zu führen und sich in einer Convención zusammenzuschließen. Entscheidende Schritte in die-se Richtung wurden 1981 unternommen. Die Pastoren Julio César Melgarejo, Carlos Altemburger und Secundino Molinas wurden beauftragt, eine Rundfrage in allen Gemeinden und bei ihren Pastoren durchzuführen und Vorschläge für einen Zusammenschluss auszuarbeiten. Am 2. Dezember 1981 wurde die Convención gegründet, obwohl in Fragen der Verwaltung und Finanzierung weiter eine enge Verbindung mit dem MMKfP bestehen blieb. Am 18. Dezember 1988 wurde sie vom MMKFP offiziell bestätigt und übernahm dann ab 1991 die volle Verantwortung für die Verwaltung. Die Convención bekam aber noch für einige Jahre finanzielle Unterstützung.
Nicht alle Gemeinden schlossen sich der neuen Convención an. Darunter waren die Gemeinden im >Chaco und die im Süden bei Cambyretá. Die Entfernung spielte dabei eine wesentliche Rolle. Somit blieb ein Teil der Gemeinden weiter unter der Leitung des MMKfP und einige unter der Aufsicht lokaler Mennonitengemeinden deutscher Sprache aus den >Kolonien, die sie weiter unterstützten.
Der Übergang in die Selbstständigkeit war ein sehr schwerer Weg, weil die Pastoren unerfahren waren. Rogelio Duarte, einer der leitenden Pastoren, gibt zu, dass sie in vielen Stücken versagten. Doch die Übernahme der Verantwortung tat ihnen gut. Sie lernten aus den Fehlern. Das war nicht immer leicht und ging nicht ohne Verwundungen und Schmerzen ab. Doch schauen die Leiter hoffnungsvoll in die Zukunft. Die Gliederzahl der Gemeinden wächst, und neue Gemeinden kommen hinzu. Ihre größte Sorge ist, wie der Convencionsleiter ausführt, der Mangel an geistlichen Führungskräften in den Gemeinden. Von der Lösung dieser entscheidenden Frage hängt im Wesentlichen die Zukunft der Gemeinden ab.
Die Convención wird von einem Exekutivkomitee geleitet, das aus sieben Personen besteht. Dazu gehören der Leiter (Exekutivsekretär), ein Berater und die Leiter der fünf “Departamentos”, in die die Convencionsarbeit aufgeteilt ist. Diese sind: Die Jugend-, Missions- und Frauenarbeit, die christliche Erziehung und die Finanzabteilung.
Gegenwärtig (2006) gehören zur Convención 18 Gemeinden mit weiteren 16 Zweigstellen und einer Gliederzahl von 1.537 Personen. Im Moment laufen konkrete Verhandlungen, um auch die anderen Gemeinden der Convención anzugliedern. Voraussichtlich wird dieser Prozess im Juli dieses Jahres [2005] abgeschlossen sein. Die gesamte Gliederzahl steigt dann auf 1.987 Personen.
Jakob Dyck
Jakob Dyck: Convención Evangélica del Paraguay: Origen e Historia. Trabajo de Grado presentado como requisito para la obtención del título de Licenciatura en Teología, Asunción, Mayo de 2003; Gerhard Ratzlaff: Ein Leib – viele Glieder. Die mennonitischen Gemeinden in Paraguay. Hg. Gemeindekomitee. Asunción: Makrografic, 2001, S. 223-225; Gerhard Ratzlaff: Historia, fe y prácticas menonitas: Una perspectiva Paraguay. Asunción, Paraguay: Facultad de Teología, sede: Instituto Bíblico Asunción, 2005, S. 207-210.