Cooperación Vecinal con Pequeños Agricultores

Das Projekt COVEPA, das Nachbarschaftshilfe für Kleinbauern leistet, wurde von der >Kolonie >Volendam im April 2002 ins Leben gerufen. Zuvor lief es bereits seit November 1999 unter dem Namen AVPA (Ayuda Vecinal a Pequeños Agricultores) in Zusammenarbeit mit der Kolonie >Friesland. Diebstahl, Misstrauen und Hunger prägten das Bild der Bevölkerung in der Umgebung der Kolonien zu dieser Zeit. Von der Not getrieben, wurden einem Landwirt aus >Volendam insgesamt rund 400 Rinder gestohlen. Dieser sah sich daraufhin in der Pflicht, eine Nachbarschaftshilfe in der ca. 33 km vom Zentrum Volendams entfernt liegenden Ortschaft Cuatro Vientos zu beginnen. Er trägt somit maßgeblichen Anteil am Aufbau des Programms. Ziele sind die Steigerung des Lebensstandards der beteiligten Bürger, Hilfestellung bei der Selbstverwaltung, eine umweltverträgliche Diversifizierung des Produktionsspektrums, die Organisierung der Kleinbauern in Komitees sowie die Bildung einer Prä-Kooperative.
Anfangs konzentrierte man sich vor allem auf die theoretische und praktische Schulung der Kleinbauern. Die Einführung der Direktsaat spielte dabei eine wesentliche Rolle. Von dieser Arbeit profitierten im Zeitraum von November 1999 bis Oktober 2001 insgesamt 67 Familien.
Die Schweizer Stiftung AVINA unterstützte dieses Vorhaben mit insgesamt 68.800.- US$, die Kolonie steuerte weitere 38.700.- US$ bei.
Seit April 2002 arbeiten die Kolonien >Friesland (>COVESAP) und >Volendam (>COVEPA) unabhängig voneinander. COVEPA schloss 2003 neben Cuatro Vientos auch die 18 km entfernte Ortschaft Escalera mit in das Projekt ein, wodurch die Zahl der profitierenden Familien auf 220 stieg. Die jährlichen Kosten beliefen sich in dieser Zeit auf 83.000.- US$, wovon AVINA knapp 66 % übernahm.
Inzwischen gehört zum Projekt neben der landwirtschaftlichen Beratung und Schulung auch die Förderung allgemeiner (Aus-)Bildung, Hilfestellung bei der medizinischen Versorgung, Unterstützung der lokalen Schulen, die finanzielle Unterstützung durch Mikrokredite, Unterstützung bei der Produktvermarktung sowie die Instandhaltung von insgesamt 30 km Erdweg.
Die monatlichen Kosten pro Familie (zzgl. Eigenleistung) konnten im Laufe der Zeit von 66 US$ (2000) über 31 US$ (2003) auf 23 US$ (2006) gesenkt werden.
Markus Neufeld/Norbert Weichselberger
Melissa Martínez: Vivir para cooperar. Paraguay rural, octubre 2005, S. 44-45.