Sauder, Erie

Erie Sauder (1904 – 1997) wurde am 6. August 1904 in Archbold, Ohio, USA, als Sohn eines Bauern geboren. In der Schule brachte es Erie nicht weit. Er schloss nicht einmal das 8. Schuljahr ab. Dagegen widmete er sich schon in jungen Jahren ganz der Landarbeit. Doch wirtschaftlich schwere Zeiten veranlassten ihn, eine Arbeitstelle in einer Holzverarbeitungsfabrik zu übernehmen. Schon bald fing er zusammen mit seiner Frau und zwei Söhnen mit einem eigenen Betrieb an mit einem Kapital von nur $38. Zweimal brannte seine Fabrik nieder. Er fing von neuem an und seine Möbelfabrik, Sauder Woodworking, wurde zu einer der größten in den USA. Im Laufe der Jahre entwickelte er ein besonderes Interesse für >Paraguay.
Seinen ersten Besuch stattete er den Mennoniten in Paraguay im Jahre 1953 ab. Die Not der Mennoniten veranlasste Sauder und mit ihm andere, >MEDA zu gründen. Sauder selbst investierte große Summen Geld in sehr verschiedene Wirtschaftsunternehmen in Paraguay, die in mehreren Fällen wegweisend für den wirtschaftlichen Fortschritt der Mennoniten in Paraguay waren. Den Mennoniten in Paraguay erfolgreich geholfen zu haben, gehörte zur größten Befriedigung seines Lebens. Sein Herz schlug auch für die Indianer im >Chaco. Er half bei der Errichtung der Sägemühle und der Kooperative für die Indianer auf Yalve Sanga. Mehrfach gab er den Indianern Kredite für Landwirtschaftsprojekte.
Sauder war auch mitbeteiligt an der Einrichtung der Rinderfarm Casuarina südlich von Neuland, vier Legua (eine Legua = 1.875 ha) groß. Dies war ein Privatunternehmen von Geschäftsleuten aus den USA unter Mitbeteiligung einiger Mennoniten aus Paraguay. Schließlich wurde dieses Land kostenlos für die Ansiedlung der Indianer im Chaco zur Verfügung gestellt. Heute liegen auf dem Casuarina-Land mehrere Indianersiedlungen und eine Landwirtschaftsschule für indianische Jugendliche (>Escuela Agrícola La Huerta).
Vor seinem Tod am 29. Juni 1997 beauftragte Sauder >Edgar Stoesz, eine Arbeit über die Mennoniten im Chaco zu schreiben, die den amerikanischen Mennoniten zeigen sollte, dass sich die Investitionen der Mennoniten aus den USA in Paraguay fördernd auf die Entwicklung der >Kolonien, besonders im Chaco ausgewirkt und somit gelohnt hätten. So entstand das Buch “Garden in the Wilderness: Mennonite Communities in the Paraguayan Chaco 1927 – 1997”, von Edgar Stoesz und Muriel T. Stackley geschrieben, ins Spanische übersetzt und herausgegeben unter dem Titel: “El Chaco Paraguayo: Tierra de Refugio – Patria Adquirida”. Asunción, Paraguay, 2000.
Gerhard Ratzlaff
Frank Wiens u. Cecily Rohrs: Faith, Hope & Love; These Three at Work in Paraguay. The heart-warming story of Erie Sauder’s involvement in the transformation of lives in the jungles of Paraguay. Ohio: Archbold, 1993.