Loma Plata

Loma Plata ist der Name des Siedlungszentrums der >Kolonie >Menno im paraguayischen >Chaco. Der Name wurde diesem Ort, der damals noch ein Naturkamp war, am 21. Mai 1921 von Fred >Engen, dem Leiter der mennonitischen Chacoexpedition, gegeben. Er bedeutet in wörtlicher Übersetzung “Silberhügel”. Eine Erklärung für diese Namensgebung hat Herr Engen nicht abgegeben. Sie ist wohl auf eine Grasart zurückzuführen, die auf der Anhöhe, wo heute das Museum in Loma Plata steht, wuchs und die in der Reife silbern in der Sonne glänzt.
Menno hatte anfänglich kein Siedlungszentrum geplant. Der >Kamp von Loma Plata wurde für Ackerbau als ungeeignet angesehen, und daher wurde hier kein Dorf angelegt.
In Loma Plata kamen die ersten Familien am 18. August 1927 an. In den Jahren 1927/28 wurde dieser Ort, der an einer schönen Lagune lag, von etwa 60 Familien als Siedlerlager genutzt. Nach der Gründung der Dörfer leerte sich der Kamp wieder. In der Zeit des >Chacokrieges gab es hier ein kleines Militärlager.
Im Jahre 1936 bestimmte die neu gegründete Verwaltung von Menno, das >Chortitzer Komitee, diesen Kamp als Ort für den Aufbau der Industrieanlagen und für den Standort der Kolonieverwaltung. Später kam noch das gemeinsame Handelshaus dazu. Es wurde bestimmt, dass in Loma Plata nur Angestellte und Gewerbetreibende ansiedeln dürften. Die Besiedlung begann im Juni des Jahres 1938. Damit hatte Menno nun doch ein Siedlungszentrum geschaffen. Der Gemeindevorstand ließ damals aber noch keine spanischen Namen zu und hatte daher diesem Ort den Namen >Sommerfeld gegeben. Das Chortitzer Komitee hat sich am 12. Januar 1938 dieser Entscheidung des Lehrdienstes angeschlossen.
Den Namen Sommerfeld hat das Siedlungszentrum Mennos 22 Jahre lang getragen. Als dann aber wegen der gleichnamigen Siedlung in Ostparaguay, Caaguazú, Probleme im Hauptpostamt in >Asunción bei der Verteilung der Post entstanden, entschied das Chortitzer Komitee am 30. Dezember 1960, dem Ort wieder den ursprünglichen Namen Loma Plata zu geben. Dabei ist es geblieben.
Nach dem Zensus von 2008 hatte Loma Plata 3.509 deutsch-mennonitische Einwohner. Pächter und nicht-mennonitische Einwohner werden vom Zensus der Kolonie >Menno nicht erfasst.
In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Spanisch sprechenden Bevölkerung in und um Loma Plata sehr stark gewachsen, weil viele Arbeitnehmer zuziehen. Seit November 2006 ist Loma Plata eine eigenständige Gemeinde bzw. Munizipalität und hat einen Bürgermeister nach den paraguayischen staatlichen Gesetzen und Vorschriften.
Heinrich Ratzlaff, Loma Plata
Heinrich Ratzlaff: Loma Plata – Das Siedlungszentrum der Kolonie Menno. Manuskript im Archiv der Kolonie Menno, 2005; Martin W. Friesen: Neue Heimat in der Chacowildnis. 2. Auflage. Asunción: Imprenta Modelo, 1997, S. 367.