Peters, Cornelius C.

C. C. Peters (1889 – 1973), wie er immer genannt wurde, war Mensch, Lehrer und Prediger. So heißt es in einem seiner Nachrufe. Er wurde am 17. März 1889 in Sergejevka, Fürstenland, in Südrussland den Eltern Cornelius und Anna (Lemke) Peters als drittes Kind geboren, wuchs dort auf, besuchte die Schule und wurde Lehrer. In den zwanziger Jahren kam er als Einwanderer nach Kanada. Als Reiseprediger hat er viele Immigranten auf dem Lande besucht und sie seelsorgerlich betreut. Bevor er 1948 nach >Paraguay ging, um dort die Leitung der Zentralschule in >Filadelfia, >Fernheim, zu übernehmen, war er zwei Jahre als Lehrer am Mennonite Educational Institute (MEI) in Clearbrook und zwei Jahre in Yarrow tätig gewesen.
Der Entschluss, auf Bitten des MCC nach Paraguay zu gehen, war ihm und seiner Frau Anna nicht leicht gefallen, denn beide waren körperlich nicht ganz gesund. Im Vertrauen auf Gott und überzeugt von ihrem neuen Auftrag kamen sie 1948 nach Südamerika und arbeiteten fünf Jahre in Filadelfia und fünf Jahre bei den Mennoniten in Brasilien und Uruguay.
C. C. Peters war gemäß seines Auftrags in Filadelfia Lehrer und Leiter der >Zentralschule, richtete auch wieder den >Pädagogischen Kursus ein, da viele junge Menschen aus den neu gegründeten Siedlungen >Volendam und >Neuland dringend eine Lehrerausbildung wünschten. Er war zeitweilig Leiter des Fernheimer Lehrervereins und auch Leiter des Mennonitischen Lehrerverbandes in Südamerika. Unermüdlich setzte er sich für das Schulwesen der Mennoniten ein. Er sorgte auch für Lehrbücher und setzte sich stark für die Herausgabe eines mennonitischen Lesebuches ein. Daneben wirkte er auch an der Bibelschule in Filadelfia mit, hielt zahlreiche Predigten und sprach auf Jugendveranstaltungen. Er war ein beliebter Redner, allerdings tat er sich schwer, den gesetzten Zeitrahmen einzuhalten. Er sprach mit sehr lauter Stimme und konnte, da er selber aus Russland stammte, die Herzen der Zuhörer erreichen.
C. C. Peters, der selber in Russland in Armut aufgewachsen war, hatte großes Verständnis für die Armut der Flüchtlinge in Neuland und Volendam. Vielen Witwen, vielen Schülern und Lehrerstudenten hat er finanziell geholfen, damit sie ihr Leben meistern konnten. Wiederholt schrieb er Bettelbriefe an die Gemeinden in Nordamerika, denn seine eigenen Geldmittel reichten angesichts der großen Not nicht weit, obwohl er sogar sein eigenes Haus in Yarrow verkauft hatte, um den Mennoniten in Südamerika zu helfen. Seine Überzeugung war: Niemand soll nach meinem Tode sagen, dass ich geizig war. B. B. >Janz sagte von ihm: Ein eigentümlicher Mensch, der C. C. Peters, er gibt mehr aus, als er einnimmt.
Nach Beendigung seiner Tätigkeit in Paraguay war er noch fünf Jahre in Brasilien und Uruguay im Einsatz. Dort diente er vor allem in der Gemeindearbeit, Jugendarbeit und als Lehrer in der Bibelschule. Ebenso wie in Paraguay hat er auch hier manche Pionierarbeit geleistet.
Wilhelm Klassen, einer der Fernheimer Pionierlehrer, würdigte C. C. Peters bei einer Abschiedsversammlung, indem er auf drei seiner besonderen Charakterzüge hinwies. Diese waren: Opferbereitschaft, keine Geldliebe und Versöhnlichkeit. Peters war ein begabter und sehr bescheidener Mann. Sein Wahlspruch war: Ja, Dir, Herr, will ich dienen. Und in Bezug auf Armut und Reichtum vertrat er die Auffassung: Der nur für sich selbst lebt, ist arm, wer für andere schafft, ist reich in Gott.
Peters war seit dem 7. Juni 1909 in erster Ehe mit Katharina Hildebrand verheiratet. Seine 2. Frau, die er am 1. Januar 1920 heiratete, war Anna Reimer. C. C. Peters starb am 11. Juni 1973.
Jakob Warkentin
“Es war einmal ein Mensch… Einiges aus dem Leben von Cornelius C. Peters” in Mennonitische Rundschau, 90. Jahrgang, Nr. 19-36, 1973. G. B. Giesbrecht “C. C. Peters” in Mennoblatt, 44. Jahrgang, Nr. 14, 16. Juli 1973.