Peter Neufeld (1917 – 2004) wurde am 31. 12. 1917 im Dorf Nikolajewka, Ukraine, als jüngstes der neun Kinder von Jakob und Katharina Neufeld geboren. Im Jahr 1929 konnte die Familie dem kommunistischen Regime in Russland, zusammen mit einer größeren Gruppe von Mennoniten, entfliehen, die dann 1930 die >Kolonie >Fernheim im >Chaco gründete.
Peter Neufeld war eine der führenden Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Bildung und Kultur der russlanddeutschen Mennoniten in Paraguay. Er war Lehrer und Direktor von Primar- und Sekundarschulen in >Friesland, Fernheim und >Asunción sowie Chordirigent in Friesland, Fernheim und Asunción und Gründer des ersten vierstimmigen Chors von Chulupí-Indianern im Chaco. Trotz größter Schwierigkeiten gelang es Neufeld in den ersten schweren Ansiedlungsjahren, durch Teilzeitarbeit und finanzielle Unterstützung, seine Sekundarschulbildung und sein Universitätsstudium in Asunción (teils durch Fernunterricht) abzuschließen. Er war der erste deutschsprachige Mennonit, der einen paraguayischen Universitätstitel, Licenciado en Historia, erwarb.
Darüber hinaus hat er sich seit seiner Bekehrung und Taufe in Friesland im Jahre 1943 immer sehr stark ehrenamtlich in der Gemeindearbeit (MBG) als Dirigent, Gemeinde-Kassierer, Statistiker und Gemeindevorstand (Mitglied und Leiter) engagiert.
In Rahmen der größeren Gemeinschaft war er in der Jugendarbeit, ein Jahr als Gehilfe des >Oberschulzen und viele Jahre in der Revisionskommission tätig.
1946 heiratete Neufeld in Filadelfia seine geliebte Anna, geb. Enns. Ihnen wurden 5 Kinder geboren, die heute alle ihre eigenen Familien haben.
Neufeld war von ganzem Herzen Lehrer und allgemein als Lehrer Peter Neufeld bekannt. Neben seiner hauptamtlichen, langjährigen Tätigkeit als Lehrer und Erzieher war er auch durch seinen schlagfertigen Witz, seinen liebenswürdigen Humor und seine gelegentliche typisch professorenhafte Zerstreutheit ein sympathischer und beliebter Vorgesetzter und Kollege. Aus seinem Schuldienst in >Filadelfia wird erzählt, dass ihn einmal bei einer Erfrischung in der Pause ein paar Zitronenkerne in seinem Saft störten. Also nahm er ein kleines Sieb, hielt es aus dem offenen Fenster und goss seinen Saft hindurch. Das Resultat kann man sich leicht vorstellen.
Peter Neufeld starb am 5. März 2004 in Asunción, Paraguay.
Elisabeth L. Wiens