Vernon Buller (1918 – 2008) wurde am 28. Mai 1918 auf einer Farm in der Nähe von Richy, Montana, in den Vereinigten Staaten von Nordamerika als ältester Sohn von sieben Geschwistern geboren. Im Alter von nur sieben Jahren wurde er in einer kleinen einklassigen Landschule eingeschult. Nach Abschluss dieser Schule arbeitete er auf der Farm. 1941 heiratete er Violet Richert. Dem Ehepaar wurden vier Kinder geboren.
Buller hatte eine außergewöhnliche Begabung als Mechaniker und war ein talentierter, praktisch veranlagter Mann. Am 11. Juni 1953 war er als Vertreter seiner Gemeinde auf der Mennonitenkonferenz in Bloomfield, Montana. Hier hörte er in einem Bericht von Dr. John >Schmidt von der großen wirtschaftlichen Not der >Mennoniten in Paraguay. Besonders fehle es an Straßen. Daraufhin entschloss er sich, mit Hilfe des >MCC nach Paraguay zu gehen und die dort so notwendigen Wege zu bauen. Die ersten Wegebaumaschinen im Wert von US$ 20.000 spendete er zu diesem Zweck und stellte seine Zeit als freiwilliger Christlicher-Dienst-Arbeiter für zwei Jahre zur Verfügung. Es wurden 30 Monate. Am 5. April 1954 wurden über 40 Tonnen Maschinen in New Orleans eingeschifft, die am 16. August in Asunción eintrafen.
In den Jahren 1954 und 1955 baute er mit Hilfe einiger >Pax Boys und einiger Mennoniten aus dem >Chaco den Weg von den mennonitischen >Kolonien bis zur Eisenbahnstation >Km 145, Fred >Engen genannt. Anschließend baute er die Verbindungsstraßen zwischen den Kolonien >Menno, >Fernheim und >Neuland. So effektiv arbeitete Buller, dass er nach Aussage von Edgar >Stoesz von einigen den Namen Wunderwirker (miracle worker) erhielt. Der paraguayische Staatspräsident General Alfredo Stroessner, tief beeindruckt von seinen Leistungen, wünschte, dass er den Bau der >Ruta Transchaco übernehmen solle. Dazu ist es nicht gekommen. Aber der Wegebau von Buller im Chaco gab den entscheidenden Anstoß zum Bau der Transchacostraße, der 1957 in Angriff genommen wurde. Im Jahre 1960 kehrte er noch einmal nach Paraguay zurück und arbeitete vier Jahre an einem Reisprojekt in >Volendam. Er starb am 29. November 2008 in Glendive, Montana.
Gerhard Ratzlaff/Edgar Stoesz
Gerhard Ratzlaff: Die Ruta Transchaco: Wie sie entstand. Asunción, 1998. Übersetzungen in Spanisch und Englisch.