Abram Klassen (1930 – 1999) wurde am 1. Mai 1930 geboren, als seine Eltern nach der Flucht aus Russland in Hammerstein, Deutschland, untergebracht waren. Seine Kindheit und Jugendzeit verlebte er in Waldesruh, >Fernheim. Sie war überschattet von der Krankheit seines Vaters. Nach seiner Bekehrung und dem Katechismusunterricht wurde Abram Klassen am 17. Juni 1946 getauft und in die EMB (>Evangelische Mennonitische Bruderschaft) aufgenommen. In der >Zentralschule und im >Lehrerseminar von Filadelfia erhielt er seine Ausbildung.
In den Jahren von 1949 bis 1955 diente er in der >Kolonie Fernheim als Lehrer. Am 16. Februar 1952 heiratete er Maria Boschmann, die ihm bis zu seinem Tod eine treue Gefährtin war. Dem Paar wurden fünf Söhne geschenkt.
In den Jahren von 1956 bis 1959 besuchte er das Bibelseminar in Montevideo (>Seminario Evangélico Menonita de Teología, SEMT). Nach seiner Rückkehr begann er 1959 mit dem Unterricht in der so genannten Paraguayerschule auf >Yalve Sanga. Nachdem er im Jahre 1961 sein Studium in Montevideo abgeschlossen hatte, begann 1962 sein Dienst auf der Leprastation als Lehrer in der Primaria und als Prediger und Seelsorger für die Stationsarbeiter und die Patienten. Die Ordination zum Predigeramt vollzog die Gemeinde am 10. Februar 1963. Bis zum Jahre 1976 blieb er in der Arbeit auf der Leprastation (>Hospital Mennonita Km 81).
In den Jahren 1976 – 1977 war er Lehrer an der Indianerbibelschule von Yalve Sanga.
Nach der Reorganisation der Indianerberatungsbehörde übernahm er 1978 die Verantwortung als Supervisor für die Schulen in den Indianersiedlungen. Diese Arbeit forderte in den folgenden 15 Jahren seinen ganzen Einsatz.
In den Jahren 1993 bis 1996 war er Gemeindeleiter in der EMB in Filadelfia.
Der Beginn seiner letzten Arbeitsperiode war für Abram Klassen die Mitarbeit bei der Eröffnung der Kindertagesstätte in Sommerfeld, Caaguazú im Jahre 1997.
Mit seinem Tod am 1. November 1999 kam ein bewegtes Leben zum Abschluss.
2004 entschied die >Nivaclé-Gemeinschaft von Cesarea, Yalve Sanga, als Anerkennung ihrer Schule den Namen Abram Klassen zu geben.
Beim Rückblick auf das Leben von Abram Klassen fällt auf, dass er so oft dabei war oder voran ging, wenn eine neue Arbeit begonnen wurde.
Eduard Klassen