Sprachdiplom

Das Deutsche Sprachdiplom ist eine Prüfung, die von der Konferenz der Kultusminister der Bundesrepublik Deutschland durchgeführt wird, um die Deutschkenntnisse von Schülern im Ausland zu prüfen. An den Schulen der deutschsprachigen >Mennonitenkolonien in Paraguay (>Fernheim, >Friesland, >Menno, >Neuland, >Tres Palmas, >Volendam) und des >Colegio Alemán Concordia in Asunción wird diese Prüfung abgenommen. An ihr nehmen alle Schüler der neunten oder zehnten (Deutsches Sprachdiplom Stufe I) und zwölften Klasse (Stufe II) teil. Die Prüfung besteht aus mehreren schriftlichen Teilen und einer zwanzigminütigen individuellen mündlichen Prüfung. Der Schüler weist beim Bestehen der Prüfung nach, dass er die deutsche Sprache weitgehend beherrscht und sprachlich in der Lage ist, an einer deutschen Universität zu studieren.
Im Allgemeinen bestehen zwischen 90 und 100 % der Schüler, die meisten mit hohen Punktzahlen, diese Prüfung. Das zeigt, dass die Schüler der deutschsprachigen Mennoniten in Paraguay die deutsche Sprache relativ gut beherrschen. In Asunción selbst wird das Deutsche immer mehr in den familiären Bereich zurückgedrängt.
Für die Schulen ist diese Prüfung auch insofern von Bedeutung, als von ihrem Erfolg der Umfang der Förderung durch die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, eine Institution des Außenministeriums der Bundesrepublik Deutschland, abhängt. Die genannten Schulen werden durch die Entsendung von deutschen Lehrern an die mennonitischen Schulen (2006: zwei am IfL in >Filadelfia, zwei an der >Concordia Schule in Asunción und je ein Lehrer an den Colegios in Filadelfia und >Loma Plata) und die Bereitstellung einer Summe für den Kauf deutscher Lehrmittel unterstützt.
Michael Rudolph