Die Fernheimer Siedler waren notgedrungen nach >Paraguay ausgewandert und versuchten von Anfang an, die geographische und kulturelle Isolierung im >Chaco zu durchbrechen. Bereits 1931 waren Gerhard >Isaak und Cornelius Langer im Auftrag der >Kolonie Fernheim beim paraguayischen Staatspräsidenten (>Delegation Ostparaguay), um ihm den Wunsch vorzutragen, ihre Kinder die spanische Sprache und die landeskundlichen Fächer zu lehren. Zugleich baten sie um Unterrichtsmaterial für diese Fächer und um kostenlosen Aufenthalt und Unterricht einiger mennonitischer Lehrer in Asunción, damit diese die spanische Sprache erlernen könnten. Nachdem der >Oberschulze diesen Antrag auch noch schriftlich bestätigt hatte, bewilligte der Staatspräsident Freiplätze für mehrere Lehrer aus >Fernheim, um sie in den Sommermonaten in einem Spezialkursus in die spanische Sprache und Kultur einzuführen.
Unter der kundigen Leitung von Dr. Carlos Teichmann hatten zehn Fernheimer Lehrer die Gelegenheit, in den Sommerferien 1931/32 nicht nur in die spanische Sprache eingeführt zu werden, sondern auch Asunción kennen zu lernen. Sogar ein Empfang beim Staatspräsidenten war dabei eingeplant worden. Bei diesem Besuch brachte das Staatsoberhaupt seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die Fernheimer Bürger bereit seien, die Landessprache zu erlernen, und betonte, wie wichtig der Bauernstand für die Entwicklung eines Landes sei. Besonders freue er sich, so berichteten die Lehrer nach der Rückkehr, dass wir so tief religiös seien und uns bemühen, unsere Ideale im Leben zu verwirklichen.
Jakob Warkentin