Bernhard Toews (1863 – 1927) wurde am 23. August 1863 in Russland in der Kolonie Chortitza geboren. Bernhard Toews ist durch seine genauen Tagebuchaufzeichnungen schon in seiner Kindheit aufgefallen.
Bernhard Toews war ursprünglich kein >Bergthaler. Er ist in der Kolonie Chortitza geboren und hat dort auch einige Jahre die >Zentralschule besucht. Nachdem sein Vater gestorben war, hat seine Mutter einen wohlhabenden Mann aus der Kolonie Bergthal mit Namen Bergmann geheiratet. Auf diese Weise ist Bernhard Toews zu den Bergthalern gekommen und 1876 mit nach Kanada ausgewandert.
Während der >Chacoexpedition 1921 mit Fred >Engen haben seine genauesten Aufzeichnungen ihn dann zu einer herausragenden Figur in der Auswanderungsgeschichte der Mennosiedler gemacht. Der ganze Reisebericht ist nicht nur eine erstklassige Informationsquelle, sondern auch eine spannende Lektüre.
Toews hat, nachdem seine erste Frau gestorben war, kurzfristig in den USA gelebt, dort wieder geheiratet und die amerikanische Staatsangehörigkeit angenommen. Nach den Angaben von Johann W. Toews, einem Enkel von Bernhard Toews, konnte er wegen eines Nieren- und Blasenleidens nicht mit nach Paraguay auswandern. Er hat sich in der damals weltberühmten Mayo-Klinik von Rochester, USA, Hilfe für sein Leiden versprochen. Dort ist er am 8. November 1927 während der letzten Operation gestorben. Er hat aber noch am gleichen Tage, bis kurz vor seinem Tode, Tagebuch geführt. Vom Geschichtskomitee der >Kolonie >Menno sind seine Tagebuchaufzeichnungen unter seinem Namen mit dem Titel Tagebuch meines Lebens im Jahre 2005 als Buch herausgegeben worden. Sie geben ein geschlossenes Lebensbild eines Mennoniten im 19. und 20. Jahrhundert wieder.
Heinrich Ratzlaff, Loma Plata
Bernhard Toews: Tagebuch meines Lebens; Bernhard Toews, 1863 – 1927, Delegat der Chacobesichtigungsexpedition 1921. Hg. Geschichtskomitee der Kolonie Menno. Gestaltung: Druckerei Friesen, Druck: Grafitec Asunción, 2005; Johann W. Toews: Unser Leben in Paraguay. 2002.