Wiens, Hans

Hans Wiens wurde am 22. Juli 1922 im mennonitischen Dorf Tschongraw, Krim, Südrussland, geboren. Sein Vater, verheiratet mit Maria Isaak, war Bauer und Prediger und starb in Stalins berüchtigtem Gefängnis Butyrki (auch Butyrka) in Moskau. Hans Wiens kam auf der >Flucht über Moskau im Jahre 1930 über Deutschland in den paraguayischen >Chaco, wo die mennonitische >Kolonie >Fernheim gegründet wurde.
In Fernheim erhielt Wiens seine Volks- und Zentralschulausbildung und anschließend die Ausbildung als Volksschullehrer in dem zweijährigen pädagogischen Kursus (>Lehrerseminar). Es folgten Jahre der Arbeit als Lehrer. Am 1. März 1947 heiratete Wiens Susanna Epp.
Wiens’ Leben war ein Leben des Dienstes. Als Vorbereitung dazu diente ihm sein Theologiestudium (1950 – 1954) in Argentinien (Bragado und Buenos Aires), das er mit dem Licenciado en Teología abschloss. Seine Abschlussarbeit hieß: “Fases de la vida social y religiosa de los menonitas en America del Sur” (“Phasen des sozialen und religiösen Lebens der Mennoniten in Südamerika”).
Danach arbeitete er als Lehrer in >Filadelfia, >Chaco, sowohl in der >Zentral- als auch in der Bibelschule und in den Theologischen Kursen in Asunción. Von 1959 bis 1963 war er der Leiter der Missionsschule Mcal. José Estigarribia in >Yalve Sanga.
Dann ging Wiens mit Familie nach Asunción (1964 – 1974), wo er der Gründer des >Instituto Bíblico Asunción und des >Colegio Alberto Schweitzer wurde.
Daneben hat Wiens sich vielseitig in der Gemeinde und der >Konferenz der MBG beteiligt: 1956 – 1961 war er Jugendleiter der Filadelfia MBG; 1958 – 1961 Konferenzjugendleiter der SAMB Konferenz; 1962 – 1967 Konferenzleiter; Juli 1969 – 1973 Pastor der MBG Asunción.
Außerdem erarbeitete er zweisprachiges Material für die Indianerschulen im Chaco und erwirkte ihre Angliederung an das paraguayische Schulsystem.
Im Jahr 1974 wanderte Wiens nach Kanada aus und war von 1978 bis 1981 Pastor der Vancouver MBG. Danach kam er noch einige Male zu verschiedenen Einsätzen nach Paraguay zurück. Zu nennen ist dabei sein Einsatz für den Aufbau von >Radio OBEDIRA.
Wiens hat sich auch literarisch betätigt: “Daß die Heiden Miterben seien: Die Geschichte der Indianermission im paraguayischen Chaco”, Asunción, 1989; “Das Erbe der Väter: Nachkommen des Gerhard Friedrich Wiens”, [Abbotsford, B.C., 2001]. Dasselbe in englischer Sprache: “The Wiens Family Legacy” [2003]; “Werkzeuge in des Meisters Hand” (Autobiographie, nicht veröffentlicht), Abbotsford, B.C. 2004.
Gerhard Ratzlaff