1920:
>Fred Engen findet das “verheißene Land” für die kanadischen Mennoniten im paraguayischen >Chaco. Es folgt eine dringende Einladung der paraguayischen Regierung via Samuel >McRoberts an die kanadischen Mennoniten, in den Chaco Paraguays einzuwandern.

1921:
Groß angelegte mennonitische Expedition untersucht den paraguayischen Chaco (>Chacoexpedition 1921) auf seine Tauglichkeit für eine Ansiedlung. Die paraguayische Regierung verabschiedet >Gesetz 514, welches den einwandernden Mennoniten alle gewünschten Rechte und Freiheiten garantiert.

1927:
Die ersten mennonitischen Einwanderer kommen in den Chaco und gründen die Kolonie >Menno.

1930 – 1932:
Mennoniten aus Russland gründen neben Menno die Kolonie >Fernheim.

1932 – 1935:
>Chacokrieg mit negativen und positiven Auswirkungen auf die Mennoniten.

1935:
>“Licht den Indianern” zwecks Evangelisierung der Lengua (>Enlhet) gegründet.

1937:
Etwa ein Drittel der Fernheimer (740 Personen) verlassen den Chaco und gründen in Ostparaguay, wo sie sich eine bessere wirtschaftliche Existenz versprechen, die Kolonie >Friesland.

1939 – 1945:
Der Zweite Weltkrieg und die umstrittene >deutsch-völkische Bewegung in Fernheim und Friesland.

1943:
MCC-Heim (heute >Mennonitenheim) in Asunción gegründet.

1947/48:
>Neuland im Chaco und >Volendam in Ostparaguay werden von mennonitischen Flüchtlingen aus Russland gegründet.

1948:
>Sommerfeld und >Bergthal werden in Ostparaguay von Mennoniten aus Kanada gegründet.

1951:
Robert >Unruh kommt in den Chaco, um den Mennoniten im Chaco beim wirtschaftlichen Aufbau zu helfen. In Ostparaguay wird >Hospital Mennonita Km 81 zur Behandlung der Leprakranken gegründet. Damit wird auch der >Christliche Dienst in Paraguay eingeführt.

1954 – 1989:
Alfred >Stroessner regiert Paraguay mit strenger Hand, begleitet von wirtschaftlichem Aufstieg, aber auf Kosten politischer Freiheit und sozialer >Gerechtigkeit. Er ist ein Freund der Mennoniten und beehrt sie mit zahlreichen Besuchen.

1955:
Missionsarbeit der Mennoniten unter der spanischsprachigen Bevölkerung beginnt in Asunción.

1957 – 1961:
Bau der >Ruta Transchaco von Asunción bis in die Chacosiedlungen unter mennonitischer Führung. Dieser Bau in Verbindung mit dem so genannten >Millionenkredit für die fünf mennonitischen Siedlungen (Menno, Fernheim, Neuland, Friesland und Volendam) gibt entscheidende Impulse für den wirtschaftlichen Fortschritt der Kolonien.

1957:
Gründung des Oberschulzenrats bestehend aus den Oberschulzen der Kolonien Menno, Fernheim, Neuland, Friesland und Volendam (>Comité Social-Econónico Mennonita, CSEM), um Kredite aus dem Ausland für den wirtschaftlichen Aufbau der Mennonitenkolonien zu kanalisieren und die Kolonien vor der nationalen Regierung zu vertreten (>Millionenkredit, >Ruta Transchaco, >Kredite, >Entwicklungshilfe aus Deutschland).

1960er:
Mitte der sechziger Jahre: Einführung des Weizen- und Sojaanbaus auf nationaler Ebene führt zum wirtschaftlichen Fortschritt der mennonitischen Kolonien in Ostparaguay (>Friesland, >Volendam, >Entwicklungshilfe aus Deutschland, >Plan Nacional de Trigo).

1968:
>Gemeindekomitee als gemeinsames Organ mennonitischer Gemeinden in Paraguay gegründet, um Wohltätigkeitsprojekte teils vom >MCC begonnen zu übernehmen und gemeinsam zu fördern. Weitere Projekte: biblisch orientierte Sozialhilfe für bedürftige Menschen in der nationalen Gesellschaft, die Förderung des geistlichen Lebens und der >Friedenslehre in den Gemeinden.

1969:
Beginn der Einwanderung >“mexikanischer” Mennoniten. Folgende Siedlungen entstehen im Laufe der Jahre: >Río Verde (1969), >Santa Clara (1972), >Nueva Durango (1978) und >Manitoba (1983). (>Traditionelle Mennoniten, >Mexikanische Mennoniten).

1989:
Sturz der Stroessner-Regierung.

1992:
Neue Staatsverfassung mit mennonitischer Beteiligung (>Coordinadora de Iglesias para la Asamblea Nacional Constituyente). Massiver – teils begeistert, teils umstritten – mennonitischer Einstieg in die nationale >Politik.

Stand 2008:
Es gibt in Paraguay 18 mennonitische Siedlungen (einschließlich Asunción) mit rund 30.000 Einwohnern, ca. die Hälfte davon Gemeindeglieder, zusätzlich noch einmal so viele Gemeindeglieder in den indianischen und nationalen Gemeinden (insgesamt 30.000 Gemeindeglieder) bei einer nationalen Bevölkerung von rund sechs Millionen Einwohnern (>Mennoniten in Paraguay).